Anwendungsupdates unter Windows (SUMo)

Anders als beim Mitbewerber gibt’s bei Windows eben nicht immer das notwendige Applikationsarsenal im Windows-Store – das mit allen Risiken und Nebenwirkungen: veralteten Anwendungen.

tl;dr: Es gibt Abhilfe, die ist zwar grausam aber nutzbar.

Wir wissen: Auch wenn manche Updates bei Microsoft eher holprig ablaufen, Windows selbst ist weniger das Angriffszenario denn die vielen Applikationen auf dem PC selbst. Das wirkt sich auch positiv aus: Windows wird bei Zerodium immer teurer (Link).

Das Problem sind die Anwendungen und derer in Vielzahl. Früher war das problemlos mit Secunia’s PSI lösbar, doch Secunia hat den Zukauf von Flexera in andere Geschäftsmodelle integriert, jene dem Ottonormalbürger nicht mehr zugänglich sind. PSI ist heute Vergangenheit und damit auch ein großes Stück Sicherheit auf dem Planeten.

Nun gibt es ein paar Emporkömmlinge, die sich mit ähnlichen Features rühmen wollen: Scannen des PC’s nach veralteter Software und – nach Möglichkeit – automatischer Aktualisierung. Auch Kaspersky und Avira haben solche Dinger im Programm, doch Schlangenölanbieter haben es heute schwer mit dem Vertrauen der Nutzerbasis.

Man möge mich Lügen strafen (ich bin wirklich dankbar für Eure Hinweise nach Alternativen), aber ein Tool, welches die Funktionen exklusiv anbietet, gibt es mit Ausnahme von SUMo nicht für Privatanwender.

SUMo kommt von den Franzosen KC Softwares und hat ein eher gewöhnungsbedürftiges UI:


SUMo liefert die Funktion des Scannens über problematische Versionsstände von Software gegen eine eigene Datenbank und einen Downloadlink an.

Je nach Variante Paid/Unpaid – eine Lifetime-Lizenz kostet 29 Euro – gibt es die Möglichkeit, den Downloadlink direkt beim Anwendungshersteller oder bei KC-Softwares zu bekommen. SUMo kommt selbst mit Werbung um die Ecke sofern man nicht die Lite-Variante installiert. Anders als bei den Unternehmenslösungen – z.B. Manageengine Desktopcentral – ist bei der Installation ebenfalls das Risiko von Adware geboten: Die bei mir notwendigen Filezilla- oder Java-Updates hätten problemlos ungewolltes Ungeziefer in’s Haus geholt, hätte ich nicht aufgepasst.

Problematisch ist auch, dass unbekannte Software, deren Versionsstand SUMo nicht kennt, als aktuell anzeigt – Anwender werden das mit Sicherheit übersehen.

Weiterhin läuft hier kein Agent mit erweiterten Rechten mit. SUMo will, dass der Anwender das Update installiert. Das ist nervig und erfordert immer wieder die Anmeldung von Konten, die dazu berechtigt sind – sofern der PC gemäß Vorgaben vom BSI bereitgestellt wurde.

Fazit: SUMo wiegt den Anwender bei unbekannter Software in trügerischer Sicherheit denn das es einen Mehrwert bietet und fordert zur manuellen Installation auf. Das ist umständlich.

In der Not, Teufel und Fliegen – Es gibt m.E. nichts auf dem Markt, was im Moment in irgendeiner Form einen komfortablen Mehrwert bieten kann. SUMo. Auch wenn SUMo momentan quasi alternativlos ist, kann ich es nicht empfehlen. Zu viele Risiken, zu wenig Komfortgewinn.

Sofern man nicht auf Schlangenölanbieter ausweichen möchte, gibt es derzeit nur SUMo für Heimanwender. Der Markt ist leergefegt. Der Zustand ist alles andere als zufriedenstellend.

Vielleicht lohnt sich die Mühe: Manageengine Desktopcentral gibt es immer noch kostenlos für bis zu 25 Clients. Sind in der Familie mehr als 3 Rechner und Platz für eine virtuelle Maschine, kann sich die Arbeit schon lohnen. Manageengine pflegt das Repository (u.a. gibt es vorgefehrtigte Installationsscripts) und bietet fast alles an, was das Herz begehrt. Unbekanntes lässt sich problemlos integrieren.

SUMO gibt es bei KC-Softwares für EUR 29,99 (Link)
Desktopcentral gibt es kostenlos bei Manageengine (Link)