Einfache Starface-Synchronisation mit Exchange 2007/2010/2013 (Update)

Der Markt ist (noch) überschaubar, denn bis jetzt ist (neben ESTOS Metadirectory) noch nicht viel am Markt, was eine direkte Starface-Anbindung eines Exchange 2010 löst. Und schon gar nicht so schön, wie das Produkt von Mangomint, was ich Euch hier kurz an’s Herz legen darf. Warum? Während Tobit-Kunden kostenlos mit ESTOS fahren, schauen die Exchange-Nutzer bei ESTOS kostentechnisch in die Röhre. Weiterhin ist ein direktes Auslesen per LDAP von Exchange-Kontakten aus öffentlichen Ordnern bekanntlich nicht möglich. Estos ist für viele zu schwierig zu konfigurieren und man benötigt einige Anläufe, bis es reibungslos läuft. Weitere Möglichkeiten? Im Starface-Forum findet sich ein wackeliges Modul, welches Carddav sprechen möchte. Mir deutlich zu wackelig. Also: Mangomint hat ein gutes Nischenprodukt mit Alleinstellungsmerkmal.

Die idiotensichere Konfiguration des Exchange-Connectors von Mangomint geht in unter 5 Minuten von der Hand, sofern der Exchange im Besitz des Starface-Betreibers ist. Der Connector benötigt EWS und einen Nutzer mit entsprechenden Rechten, um auf Öffentliche Ordner, die Globale Adressliste und persönliche Adressbücher (je nach Wahl) zuzugreifen.

Update: Mangomint korrigiert mich, und meine einzigen, denkbaren Kritikpunkte lösen sich in Rauch auf, siehe Facebook-Hinweis von Daniel Lang:
„Die Impersonation wird nicht zwingend benötigt, sondern ist eigentlich nur als Hilfe gedacht. Man kann stattdessen auch genauso gut nur einen normalen Benutzer für die öffentlichen Ordner und die GAL verwenden. Wenn man dann Benutzerkontakte auch synchronisieren möchte, dann kann man ebenfalls pro Benutzer einen einzelnen Job einrichten und dessen Anmeldedaten direkt verwenden. Exchange 2013 wird offiziell schon unterstützt und ist auch bei einigen Kunden bereits I’m Einsatz. Deswegen gibt es auch in there Anleitung einen eigenen Bereich dazu: Link“ 

Die Installation geht in 3 wirklich einfachen Schritten von der Hand:

1. SSH-Verbindung zur Starface konfigurieren
Ihr benötigt das Root Kennwort. Das ist ein wenig tricky, vor allem, wenn man nicht vor Ort ist. Wie das Root Kennwort zu bekommen ist, könnt ihr im WIKI von Starface nachlesen: Link. Ihr müsst wohl oder übel krabbeln oder im Staub in der Nähe des ISDN-Anschlusses wühlen. Anschließend habt Ihr aber von der Starface alles was Ihr braucht und könnt’s hier eingeben:

Bildschirmfoto 2013-04-07 um 21.22.59

 

Anschließend ist die Verbindung getestet und eingetragen.

2. Exchange Server vorbereiten:
Primär solltet Ihr ein Benutzerpostfach anlegen, nach Wunsch der Entwickler mit dem Namen sfservice. Sinnvoll wäre, wenn das Kennwort des Nutzers nicht abläuft. Anschließend werden die Rechte des Kontos angepasst:
Bildschirmfoto 2013-04-07 um 21.11.42

Mehr Informationen bekommt Ihr bei Mangomint: Link. Bei einem Exchange 2010 geht relativ simpel mit folgendem Befehl in der Verwaltungskonsole:

New-ManagementRoleAssignment –Name:SfImp –Role:ApplicationImpersonation –User:sfservice

Daniel Lang gibt den Hinweis, dass dieser Schritt zur Vereinfachung beiträgt und nicht zwingend notwendig ist. Tut er meiner Meinung nach wirklich, könnte aber in einigen, wenigen Umgebungen problematisch sein. Da das Tool auch ohne Impersonation läuft, könnt Ihr selbst entscheiden, ob Ihr Euch den Luxus gönnen wollt.

3. Einbindung der Postfächer/Öffentlichen Ordner:

Der Rest geht recht flott klickibunti. Auswählen, was Ihr wollt:

Bildschirmfoto 2013-04-07 um 21.15.37

 

URL und Typ des Servers eingeben:Bildschirmfoto 2013-04-07 um 21.16.01

 

Nutzer des sfservice-Kontos (ohne Domäne/nicht FQDN) eingeben:
Bildschirmfoto 2013-04-07 um 21.16.25
In meinem Fall einen öffentlichen Ordner auswählen:
Bildschirmfoto 2013-04-07 um 21.16.43

 

Anschließend klappt die Synchronisation reibungslos. Das Tool schaut, ob’s neue Kontakte gibt und passt entsprechend an, löscht oder ändert. Bis jetzt sind mir keine groben Schnitzer aufgefallen. Anders, als vom Entwicklerteam angegeben, klappt in meinem Testszenario die Synchronisation auch über eine Lancom S2S Verbindung (5M) klaglos. Die Primärsynchronisation dauerte 3 Minuten, die Folgesynchronisationen gehen in Millisekundenbereichen ab. Das Protkoll (Simple Textdatei) gibt Aufschluss über erfolgreiche Kommunikation.

Fazit: Das geht schon fast zu einfach, sofern der Administrator seinen Exchange kennt. An Grenzen dürfte man erst in Hosted-Umgebungen stoßen, ist aber primär nicht meine Zielgruppe. Es ist superschnell, ohne Handbuchgestöber einzurichten (bei mir in knapp 2 Minuten) und funktioniert crashfrei.

Update: Mit der Korrekturen dieses Reviews (Vielen Dank für den Hinweis, bzw. Entschuldigung für mein vorschnelles Urteil!) ist das Produkt rundum gelungen und von mir uneingeschränkt zu empfehlen!

Vorteile:
++ Äußerst schnelle Einrichtung
++ Stabiler Betrieb
++ Auswahlmöglichkeit für öffentliche Ordner, GAL und private Kontakte
++ Sehr einfache Konfiguration, keinerlei Fachkenntnisse erforderlich
++ Hilfreiche GUI
++ Kommunikation über EWS

Nachteile:
— Keine Windows-Event-Protokollierung, abseits in einer Textdatei
— Bei Anlagenverbundkunden möglicherweise teurer als ESTOS Metadirectory, ggf. möchte nicht jeder Verbundteilnehmer die erforderliche Lizenz nutzen
— Exchange 2013 wird (noch) nicht offiziell unterstützt
— Impersonation eines Postfachbenutzers notwendig

Bekommen könnt Ihr das Tool bei Mangomint zu fairen Konditionen: Link. Mangomint reagiert umgehend und sehr freundlich und bietet Euch Unterstützung an, sofern Eurerseits notwendig sein sollte. Besser kann man es nicht machen. Das Produkt erfüllt exakt seinen Zweck, und das macht es sehr gut.