Notebooks sind nicht dazu da, um ProApps zu nutzen. Sind sie auch noch so schnell, es fehlt ein adäquates Lüftungskonzept. Das muss ich in der letzten Zeit feststellen. Gerade bei der Nutzung von FinalCut Pro oder beim Audio Processing.
Die Temperatur ist das Hauptproblem. Zuvor hatte ich ein Unten-Rechts-iMac mit einem i7 QuadCore und einer nach 6 Jahren doch etwas betagteren Grafikkarte. Der Mac hat wirklich wahnsinnig gute Dienste geleistet. Er hat viel erlebt und eine lange Zeit bei mir wirklich alles mitgemacht. Sogar gespielt habe ich auf ihm ab und an, das ist heute nicht mehr möglich. Sicherlich habe ich ihn auch erweitert, meiner Geduld ist es z.B. geschuldet, dass ich später auf eine SSD mit Firewiregehäuse (SK2500) als Arbeitsmedium umgestiegen bin, die interne selbst war einfach zu schwach. Nach einer längeren FinalCut Session ist der Mac jedoch ausgestiegen. Warum? Die Grafikkarte hatte sich aufgrund von Temparaturproblemen verabschiedet. Er war nicht mehr nutzbar. Jetzt gab es bei ebay und bei den Ersatzteilehändlern keinen Ersatz mehr und so musste ich ihn beerdigen.
Er wurde länger genutzt als geplant, der maximale Arbeitszeitraum eines Rechners war in der vor-Mac Zeit maximal 2 Jahre, jetzt habe ich die 5 Jahre deutlich überschritten. Und ich finde das gut.
Doch möchte ich kein All In One Device mehr haben. Ich habe Angst, dass sich das Thermik-Problem bei immer kleiner werdenden Gehäusen irgendwann mal wiederholt. Ich möchte ihn eigentlich noch länger nutzen. Primär möchte ich natürlich meine Arbeit mit FinalCut beschleunigen und irgendwann auch einmal auch zwei Audiospuren direkt mit Filter versehen. So wie ich das im Moment mache, geht das aber nicht.
Mit etwas Glück hatte ich einen wahnsinnig gutes ThunderBolt Display erstanden, so dass ich die bislang verwendete 27″ Arbeitsfläche nicht missen musste. Thunderbolt mag ich eh, denn USB ist immer wieder mit Latenzen versehen. Gerade bei AD/DA-Wandlern sehe ich, wie bescheiden USB ist, Firewire habe ich stehts bevorzugt. So hatte ich auch damals deutlich mehr Spaß mit dem externen Firewire-Gehäuse als mit einer extern angeschlossenen USB-Platte.
@MarkoRuschin (Vielen vielen Dank!) leihte mir bisweilen ein early 2011 i7 MacBook Pro (kein Retina), das für die normale Arbeit vollkommen ausreichend, für FCPX jedoch am absoluten Rande seiner Leistungsfähigkeit ist. Für die letzten Renderings hatte ich es während der Arbeit lieber in den Kühlschrank gestellt, bevor ich wieder einen Mac im Standby erleben musste. Der Fehler
(Previous sleep cause: -82) heißt, der Kiste ist einfach zu „heiß“. Mit Verlaub, dafür ist die Büchse auch nicht gemacht, FCPX gab es damals nicht und auch nicht die Anforderungen an eine Hardware in dieser Form. Mit ElCapitan merke ich auch zunehmend, dass sich sicherlich einige Vorteile in das Betriebssystem geschlichen habe, die ich jedoch nicht nutzen kann – z.B. Metal. Der Wunsch nach etwas stärkeren ist also schon seit einiger Zeit da. Ja, ich könnte auch Premiere Pro nutzen, jedoch missfällt mir erstens Adobes Cloudpolitik und zweitens deren Arbeitsweise und drittens kann ich es einfach nicht bedienen. Ich bin da einfach zu blöd zu. Ich wünsche mir aber dennoch so coole, wunderschöne Cuts, wie z.B. Schlörby von Fünfkommasechs, nur kann ich sie einfach nicht machen. Du tust es einfach nicht, weil Du weißt, dass Du mit Deinem Mac in der nächsten Zeit dann erstmal nicht arbeiten kannst weil er rechnet und rechnet und rechnet…
Auch ein aktuelles MacBook Air ist nicht dafür gebaut, ein Thunderbolt Display zu betreiben und dann FCPX zu nutzen. Ein i7 ULV kann das zwar starten und ein paar Schnitte machen, aber das war’s dann auch. Ein absoluter Designfehler. Ebenso wie das nächste Element in Apple’s Preispolitik:
Apple baut ja nun einen Mac Mini. Doch den gibt es bisweilen nicht mehr mit der Möglichkeit, den Speicher zu erweitern, sondern der ist da fest draufgelötet. Und für FCPX brauchst Du mindestens einen QuadCore, oder mehr (je nachdem wie viele Renderings Du gleichzeitig an Kompressor senden möchtest). Der Mac Mini ist in seiner höchsten Ausbaustufe sicherlich tauglich zum Arbeiten, aber nunmal nicht mit ProApps, wie FCPX.
Was, Apple, was habt Ihr Euch dabei nur gedacht? Jetzt kommt mir natürlich der Gedanke, einen Hackintosh zuzulegen, ein wenig Bastelarbeit, so wie früher. Doch habe ich dazu keine Lust und ich möchte ja auch zukünftig noch mit neuen OS versorgt werden. Was bleibt mir also anderes übrig als ein Mac Pro?
Schuld daran sind sicherlich auch die freundlichen Mitarbeiter eines Apple-Store’s in der Nähe, die es mir erlaubt haben, von meiner Thunderbolt Platte ab und an mal ein paar Schnitte im Store zu machen, da mir einfach die Geduld für das Arbeiten an der armen, überlasteten Kiste bei mir zuhause fehlte. Irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht und Du beißt in den sauren Apfel.
Mit viel Hilfe und finanzieller Unterstützung ist es mir jetzt möglich, endlich einen Mac Pro zu „organisieren“. Ich wähle also dieses Mal nicht das Untenrechtsmodell, da mehr Kerne eine deutlich langsamere Arbeit im SingleCoreBetrieb bedeuten, zudem ein deutlich ärmeres Portemonnaie. Ich bin jedoch in dem Bereich, was technisch möglich und für mich sinnvoll ist, an die Grenzen des Machbaren gegangen.
Apple verlagert die rechenintensiven Arbeiten in die Grafikkarte, und so ist die D700 (2x mit insgesamt 12GB Speicher) für mich das allerwichtigste. Die beiden FireGL Workstationgrafikkarten sind alleine schon pro Stück EUR 1500 wert, wie mir von einem Apple-Store Mitarbeiter erklärt wurde. In sofern sehe ich da sicherlich einen Mehrwert, wenngleich ich die Hochpreispolitik (Ja, da ist auch ein Xeon-Prozessor drin und ECC RAM und die für kleines Geld schnellste PCI-Express SSD) nicht so pralle finde.
Den Hauptspeicher kann ich ja später noch aufrüsten und ich werde mich mit Sicherheit im Plattenverbrauch etwas zurücknehmen, da ich ja vieles über Thunderbolt auf eine externe SSD auslagern kann oder eben auf meine iSCSI Volumes auf meinem NAS.
Es wird also das „Obere Mittelklasse Modell“ mit 6-Cores (12 HT), der D700, 32GB RAM und einem halben Terrabyte PCI-Express Storage werden, sofern das hier so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Und dann habe ich Ruhe. Für die nächsten 5-6-7 Jahre. Hoffentlich. Wie bei meinem alten iMac, den ich immer noch traurig vermisse.
Eben genau wegen diesem Lüftungskonzept will ich ihn haben. Gerade weil er eben so „bescheuert“ aussieht, hat er aber genau das, was ich will. Einen leisen Lüfter und kein Geheule und Gepfeiffe mehr. Endlich Ruhe. Ich bin wirklich gespannt, ob das so wird, wie ich mir das vorstelle. Zudem freue ich mich darauf, auch endlich wieder VMware Fusion nutzen zu können, das ging in der letzten Zeit einfach nicht. Dann habe ich genügend RAM, um viele Szenarios für meinen Arbeitgeber nachzubauen. Ich freue mich schon riesig darauf.
Natürlich könnte ich mir für so wahnsinnig viel Geld auch einen W123er-Daimler kaufen und ihn schön machen. Ja, der W123 ist mein absolutes Traumauto, aber das kann warten, bis ich für so etwas irgendwann mal Zeit habe und es ein paar gut erhaltene gibt – Mit Automatik und Klimaanlage, selbstverständlich. Den 280er bitte ;-). Jetzt wünsche ich mir aber erstmal, dass ich wieder vernünftig arbeiten kann. Dem knappen Geldbeutel ist es geschuldet, dass er von Cyberport kommen wird, aber die Wartezeit ist gegenüber den Sparmöglichkeiten wohl zu vernachlässigen.
So ist etwas, was ich seit wirklich langer, langer Zeit auf meinem Wunschzettel habe, irgendwann bei mir ist. Den Unterstützern sei mein Dank geschuldet, ebenso meiner eigenen Leistung hierfür. Irgendwann zahlt sich alles doch einmal aus. Und ich bin Glücklich und kann vor lauter Vorfreude gar nicht mehr schlafen ;-)
Na denn. Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht.