Warum Du mir keine #Email senden kannst – 554 5.7.1

Also gut, jetzt ist es passiert. Du bist richtig sauer, weil Du mir keine Email senden kannst. Aber an andere kannst Du ja senden, also kann es ja gar nicht an Dir liegen und es muss deswegen ganz bestimmt an mir liegen.

Vielleicht liegst Du aber auch falsch. Was wäre, wenn Du das Problem selbst bist? Kommt nicht in die Tüte?

Ich kann verstehen, dass Du sauer bist. Ablehnungen sind nicht schön. Niemand will abgelehnt werden. Fehlermeldungen sind scheiße. Deswegen liest Du grundsätzlich nicht, was da drin steht und klickst sie einfach weg und das Problem ist aus der Welt. Und ja, ganz ehrlich, mir geht diese Diskussion auch auf den Sack. Ich kann’s nicht mehr hören. Dein Rumgenöhle. Ganz richtig.

Also gut, schauen wir uns das Ding nochmal an. Also die Ablehnung. Das Ding, was Du bekommen hast, sieht möglicherweise so aus:

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Schauen wir doch mal nach. Also das, was da im roten Kasten steht. So ein „Computerfreak“, wie Du diese dicken Leute mit dem Pickelgesicht immer nennst, würde jetzt zu Google greifen und folgenden Suchbegriff eingeben: http://bfy.tw/7vQi. Jeder, der der englischen Sprache mächtig ist, dem würde jetzt die Schamesröte im Gesicht stehen. Er würde sich nicht im Traum einfallen lassen, mir deswegen einen Tweet zu senden oder sogar bei mir anzurufen (wenn überhaupt – im privaten Rahmen beantworte ich so etwas im Regelfall nur für den engsten Freundeskreis).

Da Dir aber Fehlermeldungen – wie immer – grundsätzlich mal egal sind, und es mit Sicherheit (!!11!!12111!) an mir und nicht an Dir liegt, rufst Du bei mir an. Dumm nur, wenn ich nach derselben Fehlermeldung frage, die Du jetzt auch noch gelöscht hast. Sie ist weg, die Fehlermeldung.

Und jetzt?


Tja, ich bitte Dich, noch einmal eine Email an mich zu senden. Natürlich kommt die Mail nicht bei mir an. Deswegen lesen wir die Fehlermeldung jetzt gemeinsam, Schritt für Schritt, durch und übersetzen sie.

554 5.7.1 bedeutet, mein Mailserver hat die Nachricht abgelehnt. Und womit? Mit Recht. Hier steht genauer, warum: Link. OK, ist Dir zu hoch, kann ich nachvollziehen. Muss nicht jeder wissen. Da steht aber noch etwas, nämlich „blocked using ((servicename)): Poor Reputation„. Das bedeutet, mein Mailserver hat Deinen Mailserver überprüft und befunden, dass er von diesem nichts annehmen möchte. „poor Reputation“ heißt so viel wie – Dein Mailserver (=Postamt, welches Du benutzt), Dein Dienstleister oder Dein „“Cloudanbieter““ benimmt sich so dermaßen daneben, dass sich irgendwer oder gleich eine ganze Menge von Menschen über ihn beschwert haben. Im Regelfall versendet dieser Server (Postamt) Spam, Viren, Würmer oder Trojaner.

Im rot umrahmten Text könnte auch etwas anderes stehen, zum Beispiel dass dein SPF-Eintrag nicht zu dem Server passt, von jenem die Mail gesendet wurde. Alles zu SPF findest Du hier: Link. Da steht auch, warum es Dein Unternehmen insbesondere vor Missbrauch Deiner eigenen Domain schützt.

Würdest Du von so jemandem irgendetwas annehmen, was Deinen eigenen Systemen möglicherweise schaden könnte? Nein. OK. Hast Du wohl verstanden. Dann steht da noch ein Link, der Dir erläutert, warum Dein Mailserver blockiert wurde. Vielleicht liest Du da noch einmal nach.

Dankeschön, dass Du das beachtet hast.


Was kannst Du tun? Du kannst mit Deinem Dienstleister telefonieren. Da gibt es jetzt zwei Antwortmöglichkeiten.

Antwort a) „Das liegt nicht an uns, sondern am Empfänger“
= Schwerer Fehler! Dienstleister wechseln

Antwort b) „Sorry, ja, wissen wir. Ein anderer Kunde von uns hatte ein Problem mit einer Virenverseuchung. Wir haben versucht, ihn zu sperren, aber waren nicht schnell genug. Bitte gedulden Sie sich ein wenig / Wir haben da eine Alternative für Sie.“

= Gute Antwort! Im Gespräch bleiben. Wir sind alle Menschen. Gut ist, dass erkannt wurde, dass ein Problem existiert und auch, dass man bestrebt ist, das zu beheben. Zu solchen Dienstleistern habe ich Vertrauen.

Die Gedanken sind frei? Bestimmt. Wenn etwas kostenfrei ist, solltest Du vielleicht mal auf die Idee kommen, ob Du nicht selbst das Produkt bist. Es gilt im übrigen immer die Devise: Du bekommst nur so viel, wie Du bereit bist, zu zahlen.