Das Problem „Werbung“ – Argumente für einen #Adblocker

Wenn ein Airbus wegen Nagerbesuch am Boden bleiben muss, ist das verdamt teuer (Link). Pest Control kostet Geld und man kann sich nie sicher sein, ob die Viecher wirklich allesamt aus dem Flieger entfernt worden sind. Will man mit so einem Flieger noch zum nächsten Termin? Eher nicht. Ähnlich ist das bei Computern. Doch die Hersteller machen es einem nicht leicht.

Eines der Elemente, welche ich Nutzern empfehle, um die Sicherheit des Computers signifikant zu erhöhen, ist ein Ad-Blocker (Enthalten auch in Appliances, die ich für Unternehmen empfehle). Werbung ist schädlich. Sie nervt nicht nur unheimlich, sie ist – gelinde gesagt – ein Problem auf diesem Planeten. Webseiten, welche einem den Zugang verwehren und Dich dazu auffordern, die Hosen herunterzulassen was Deinen Ad-Blocker betrifft, sollten gemieden werden. Mitnichten solltest Du der Anweisung von Webseiten Folge leisten, und Deinen Adblocker deaktivieren.

Neu ist seit kurzem, dass selbst das BSI zugeben muss, dass Werbung problematisch sei:

„Eine der Hauptursachen für diese sogenannten Drive-by-Angriffe sind schädliche Werbebanner. Diese werden von unbekannten Dritten bereitgestellt oder von Agenturen vermarktet und werden häufig ohne Überprüfung oder Qualitätskontrolle in eine Webseite eingebunden. Auf diese Weise werden auch populäre und ansonsten gut abgesicherte Webseiten Ausgangspunkt von Cyber-Angriffen.“

Quelle (1): Stellungnahme BSI nach dem „Cyber-Angriff“ auf den Bundestag in 03/2017

Das Interessante an der Werbeindustrie ist, dass sie nicht nur Werbung zielgenau ausrichten können: So lässt sich ein Driveby zielgenau auf die Gruppe (Beispiel) „männlich, politisch links, photo-enthusiast, tech-enthusiast, drone-enthusiast, Musik: electronic & house, Altersgruppe 40, Wohnort Krefeld“ ausrichten. Ich kann ebenfalls – sofern ich den Carrier oder den Provider eines Nutzers kenne – eingrenzen. Zum Beispiel exakt auf Mitarbeiter des Landtag NRW.

Noch nerviger wird das, wenn das Betriebssystem oder Elemente eines Office-Pakets selbst zur Werbeschleuder werden. Meine Geringschätzung von Skype wird durch diese Meldung eher noch beflügelt: Link.

Doch auch Ad-Blocker sind teuer erkauft. Vermeintlich kostenlos, sind sie alles andere als fördernd für die Privatsphäre. Es gibt eine Vielzahl an Plugins für den Browser, die augenscheinlich tun, was sie versprechen. Doch im Hintergrund wird fleißig an Daten über Dich gesammelt, was das Zeug hält. Dumm ist, wenn diese Daten eines Tages nicht nur untereinander verkauft, sondern an die Oberfläche gespült werden.


Quelle (2): ARD Panorama – Reportage „Nackt im Netz“.


Fazit:

Im Moment kann ich mit gutem Gewissen nur einen einzigen Adblocker empfehlen: Es sind die Derivate Ublock(3) und Ublock Origin(4). Sie sind vollständig quelloffen. Ich bin dankbar über Hinweise zu Alternativen.

Was lernen wir daraus:

  1. Der Bundestag hat aus der Vergangenheit nichts gelernt
  2. Werbenetzwerke sind ein Mittel zum Zweck, eine Vielzahl an Zielen oder detailliert, ganz bestimmte Ziele anzugreifen
  3. Das BSI gibt erstmals unverblümt zu: Werbung ist ein extrem großes Sicherheitsrisiko. Das dürfte besonders dem Eco- Verband nicht schmecken.

Ergo: Setzt einen Adblocker ein. Den Richtigen.

Links zum Beitrag:

1. BSI, Stellungnahme – Link
2. ARD Panorama „Nackt im Netz“ – Link
3. Ublock – Link
4. Ublock Origin – Link