#MacBook Pro (14,2) Rechts-Unten-Modell 2017 – Neues #Keyboard 2018, #Test und Meinungen zur Langzeitnutzung #review

Am 10.08.2017 habe ich eine Menge Geld ausgegeben. Mein MacBook Air sollte durch einen Nachfolger ersetzt werden. Da es quasi keinen echten Nachfolger für das 11″ MacBook Air gab, musste ich mich umsehen. Und vor allem auch umstellen. Ich will schreiben, was mich geärgert und was mich besonders erfreut hat. Und darüber, ob ich mit dem MacBook zufrieden bin.

Das MacBook 12″ war für mich kein Nachfolger des 11″ Air, da es keinen Thunderbolt-Anschluss gab. Außerdem waren mir Ausfälle bekannt, die Louis Rossmann erst 2018 auf einen fehlerhaften $5 Chip in den Dingern zurückführte (Link). Ich traute dem Ding nicht über die Wupper. In sofern war das 12″ Derivat weder in der Lage, mit meinem damaligen Thunderbolt-Display betrieben zu werden, noch an irgendeine „echte“ Dockingstation angehängt zu werden. Mit „echt“ meine ich eine Dockingstation, welche nicht über USB, sondern über PCI (Thunderbolt) angebunden war. Ich mag USB nicht besonders, denn USB muss ständig über die CPU kommunizieren. Es gibt also keinen direkten Zugriff auf den Speicher, wie das z.B. bei Firewire oder Thunderbolt möglich ist. Apple bremste mich quasi aus. Das schlimmste jedoch: Es gab keine Netzwerkkarte von Apple für Thunderbolt 3, wie jene, welche zu Thunderbolt 2 und 1 kompatibel war (es sei denn, man bediente sich eines Thunderbolt 3 auf Thunderbolt 2 Adapters). Deswegen schied das 12″ für mich aus.

Das bislang genutzte Air hatte in meiner Spezifikation einen i7 DualCore, 8G RAM und eine 512er SSD. Das war gerade so eben ausreichend, um via VMware eine virtuelle Maschine bereitzustellen, jene das von mir damals vertriebene ECM-Produkt zu hosten. Es war bereits „Rechts-Unten“, mehr ging damals nicht. Mit dem Release von Server 2016 wurde es allerdings knapp mit dem Hauptspeicher. Und auch der Bildschirm reichte nicht mehr aus. Ich benötigte also dringend Ersatz. Und dann wirklich „irgendwas“ mit 16G RAM und einem Display mit deutlich höherer Auflösung, selbst wenn es zu dem Zeitpunkt keine echten Thunderbolt-3 Netzwerkkarten gab, sondern nur USB-C Plaste-Mist.

Es wurde also ein 13er MacBook Pro mit nachfolgenden Spezifikationen:

 

… zusammen mit einer Menge Dongles auf der Rechnung. Zu einem Preis, jenen ich bislang noch nie für ein Notebook ausgegeben hatte. Und ja, es nagt auch heute noch an mir, das schlechte Gewissen, selbst wenn mir Cyberport vor einem Jahr eine Menge Rabatt eingeräumt hatte. Apple ist wirklich verflucht teuer. Ich erwartete, dass ich an diesem MacBook mindestens genauso lange Spaß haben würde, wie an meinem alten MacBook Air, jenes 5 Jahre mein Begleiter war.

MacBook Pro 2017 Touchbar

Dongles/Anschlüsse/Magsafe:

Ja, das nervt. Das mit den Dongles. Am Anfang. Inzwischen bin ich aber der Meinung, dass es einiges erleichtert. Mein altes 11″ MacBook hatte keinen Cardreader, so dass ich generell einen benötigte. Der neue Cardreader für USB-C ist um Längen schneller, als der alte. Es gibt genügend USB-C Hubs für A-Stöpsel und das Kabel für meine externe USB 3.0 Platte wurde kurzerhand durch ein „USB-C zu WD-Passport-Kabel“ ausgetauscht. Problematisch war’s nur mit Netzwerkkarten. Bis heute (2018) gibt es keine einzige, die direkt via Thunderbolt läuft. Das bringt einiges an Problemen mit sich. Die derzeit am Markt befindlichen USB-C Ethernetdongles werden richtig heiß und laufen alles andere als stabil. In letzter Zeit verlasse ich mich viel mehr auf WiFi. Große Mengen an Daten übertrage ich ab und an auch mal über einen 32G Sandisk-USB-Stick, jener auf der einen Seite einen USB-C Anschluss und auf der anderen Seite einen USB-A Anschluss besitzt.

Bei der ganzen Konsequenz wundert es mich eigentlich schon, dass ich neben den 4 USB-C Anschlüssen doch noch einen 3,5 Zoll Klinkenanschluss auf der rechten Seite habe.

Es ist mir ein Rätsel, warum ich von Apple bis heute keinen Thunderbolt3-Ethernet Adapter bekommen kann. Alle Adapter, die ich bei Amazon finde, sind schlussendlich nur USB und kein Thunderbolt, selbst wenn Thunderbolt draufsteht. Das ist äußerst ärgerlich. Wer einen findet, möge mich bitte informieren – ich habe die Suche aufgegeben. Die ganzen Dongles ärgern mich heute nicht mehr, ich benutze sie ja kaum noch, ausgenommen Kartenleser. Ich habe eigentlich recht viel USB-C Zeugs hier, so dass das – außer dem fehlenden Thunderbolt-Ethernet – kaum noch auffällt.

Noch ärgerlicher ist, dass ich keinen Magsafe mehr habe.

Mir ist „damals“ schon einmal ein Windows-Notebook kaputtgegangen, weil jemand über die Strippe gestolpert ist. In Casey Neistat-Manie kann man mit dem Ding wohl jetzt nicht mehr umgehen. Man behandelt es behutsam, obwohl das Gehäuse deutlich mehr vertragen könnte.

Ein Nachteil von USB-C ist auch, dass man relativ häufig Schund einkauft. Ein Aukey Displayport Adapter zelegte sich nach der zweiten Benutzung, Eine USB-Netzwerkkarte wurde so heiß, dass ich einen Brandfleck auf einer PVC-Tischdecke hinterlassen hatte und ich könnte noch ein wenig daherschreiben, wenn es nicht so ärgerlich wäre, ständig Dinge zurückzusenden, die maximal nur einen Monat halten. Mit keinem meiner Thunderbolt-Dongles hatte ich zuvor ein solches Problem. Das ist ärgerlich ultra mit Megaperls. Inzwischen kann ich sagen, dass zwar auch Kanex teils günstig produzieren lässt, von denen ist mir aber bislang kein Dongle ausgefallen.

Anschlüsse hat’s am MacBook 4 Stück, und zwar USB-C. Das war’s. Wünschte ich an meinem MacBook Air 11″ damals einen weiteren Thunderboltport, so komme ich jetzt gerade soeben zurecht, sofern ich mich stationär irgendwo niederlasse. Das „gerade soeben auskommen“ liegt mitunter auch daran, dass alle „getesten“ USB-C Travel Docks (derzeit 5) nach 2-5 Wochen den Rückweg zu Amazon antraten. Das einzige Dock, welches ich kenne, welches zuverlässig lädt und die notwendigen Features (ausgenommen Netzwerkkarte) bietet, ist jenes in einem 38 Zoll Monitor von LG. Dieser Zustand ist eine Katastrophe!

Früher war ich in der Lage, hochwertiges Zubehör von Apple zu kaufen. Heute bekomme ich eine „Ledertasche“, und das war’s.

Suboptimal

 

Performance (CPU/SSD/Grafik)

Das MacBook Pro 13″ ist quasi schon wieder ein „Rechts-Unten-Modell“. Vielleicht ist es gefühlt auch deswegen so verflucht schnell, auch wenn es „nur“ ein DualCore-i7 ist.  Es ist zudem ein wenig „verwirrend“, dass dieses 2017er MacBook Pro mit FinalCut (je nach Codec) teils schneller Ergebnisse liefert, als mein Mac Pro (nMP2013, 8-Zylinder, 32G, D700). Die Platte des MacBooks ist mit ihren ca. 2,5-3 GB Schreibleistung pro Sekunde eine Sünde und fast doppelt so schnell, wie der zuvor erwähnte Mac Pro. FinalCut und Lightroom machen damit riesig Spaß. Der damals eigentliche Anschaffungsgrund (VMware Fusion) läuft auf dem Ding schneller, als alles was ich bislang genutzt hatte. Nie hatte ich so eine schnelle und stabile Windows-Umgebung, wie mit diesem MacBook Pro. Das ging soweit, dass ich auf einer fluchs duplizierten (und später vernichteten) virtuellen Maschine deutlich schneller Microsoft SQL-Datenbanken auf neuere Versionen des damals vertriebenen ECM-Systems konvertierte, als mit dem dafür vorgesehenen Server des Kunden. Ich kann mich auch heute, fast ein Jahr nach dem Kauf, kaum über dessen Performance beschweren, selbst wenn ich es „nur“ noch für Lightroom, FinalCut und Bürotätigkeiten einsetze. Die integrierte Grafikeinheit kann zwar das Display betreiben und 4K-Content abspielen, das war’s dann aber auch. Mehr muss sie auch gar nicht, denn gezockt wird woanders, sofern ich überhaupt noch dazu komme. Ich bin mit der leistung des MacBooks rundum zufrieden. Auf Reisen ist es immer noch jedes Mal dabei. Es ist ein beruhigendes Gefühl, so viel Performance auf so kleinem Raum dabei zu haben.

Sehr gut

 

Akku

Ich komme damit problemlos über 5, teilweise auch 6 Stunden, sofern ich typische Büroarbeit mache. Es kommt relativ häufig vor, dass ich mein iPhone als Modem verwende und irgendwo irgendwas mit diesem Ding mache. Ich bin himmelweit entfernt von den Werksangaben, das war jedoch auch zu erwarten. Das ist wohl ähnlich so, wie mit den NEFZ/WLTP Spritverbrauchsangaben. Meine Augen benötigen, besonders im Freien, die wahnsinnig hohe Anzeigehelligkeit des Monitors. Das Display frisst eben Strom. Nur in meiner Wohnung, nachts oder in einer relativ dunklen Ecke im Starbucks, regele ich herunter. Sobald ich Lightroom oder VMware Fusion verwende, geht die Akkulaufzeit erwartungsgemäß deutlich schneller zur Neige. Es reicht aber dennoch. Mit einer Standard-VM war ich mit dem MacBook Air höchstens eine Stunde aktiv, das reichte gerade soeben für eine einzige Präsentation an einem Konferenztisch. Das neue MacBook Pro schafft hier locker 2h30 und eine Präsentation läuft so deutlich entspannter.

Die negativen Auswirkungen solcher Präsentationen waren Tiefenentladungen, von denen ich wirklich und sehr dringend jedem abraten möchte. Der Akku leidet sehr stark, sofern die 10%-Marke unterschritten wird. Laut Coconut Battery waren von den 4315 mAh „Design-Capacity“ nach einem Jahr nur noch 89% übrig. Besonders tragisch, da mit einem Akkuwechsel gleich der ganze Austausch des TopCase verbunden ist. Ich bin also zweigeteilt, was den Akku betrifft und achte inzwischen sehr auf meine Nutzungszeiten. Die oben gezeigten Werte sind jene nach einem Austauschprogramm für das Keyboard, dieser Mac besitzt also seinen zweiten Akku, mit jenem ich jetzt äußerst pfleglich umgehe, damit das so bleibt.

  • WiFi/Surfen ca. 7 1/2 Stunden
  • Office ca. 5 1/2 Stunden
  • Lightroom ca. 4 Stunden
  • FinalCut editing ca. 3 Stunden
  • VMware Windows Server ca. 2 1/2 Stunden

Messbasis CoconutBattery, ca. 50-70% Helligkeit, nicht im Freien

Befriedigend

 

Display

Ja, es ist ein Glossy-Display. Mit den damit verbundenen, traumhaften schwarzwerten, erstklassigen Farben und wunderschöner Blickwinkelstabilität. Dennoch ist es entspiegelt. Es lässt sich damit, sofern man sich adäquat und dem Sonnenstand entsprechend in einem Café niederlässt, wunderbar im Freien arbeiten. Denn auch dessen Helligkeitswerte sind atemberaubend. Manchmal schaue ich schon ein wenig verträumt von meinem 27er Dell-Display rüber zu meinem kleinen MacBook, welches im übrigen eine gleichwertige (vertikal höhere) Auflösung von 2560×1600 Bildpunkten liefert. Es ist einfach das beste Notebookdisplay, welches momentan käuflich zu erwerben ist. Die Farben sind erstklassig, es passt. Auch in Lightroom. Zumindest für meine Bedürfnisse. Ich bin begeistert.

Exzellent

 

Gehäuse/Verarbeitungsqualität

Es gibt Gründe, warum man einen Mac kauft. Würde ein amerikanischer Autobauer Jonathan Ive abwerben, so würde dieser Planet höchstwahrscheinlich von jenen Fahrzeugen überrollt. Mercedes und Audi könnten dann einpacken. Gottseidank ist dem nicht so und die Automobilisten behalten hierzulande weiterhin wenigstens ein paar der eigenen Tugenden, in jenem sie weltspitze sind. Dieser Mac hingegen ist wie alle anderen. Und er ist wie kein Windows Notebook. Kein Lenovo, kein Surface, kein Dell, kein Sony und schon gar kein Samsung Notebook kann diesem Gerät Paroli bieten. Die Spaltmaße sind überall identisch. Es knarzt nichts, es wackelt nichts und es ist alles so, wie man es von einem Mac gewohnt ist. Auch nicht nach einem Jahr Benutzung. Weiterhin ist das Kühlkonzept hervorragend. Der Lüfter ist – im Vergleich mit den zuvor genannten Mitbewerbern – unhörbar. Das macht das MacBook zum leisesten seiner Klasse, wenn da nicht die Tastatur wäre…

Exzellent

Trackpad

Es ist riesig. Und es ist aus Glas. Es fühlt sich wunderbar an. Das schlimme an diesem Touchpad ist, dass man in kürzester Zeit nicht mehr in der Lage ist, überhaupt irgendein anderes Notebook zu bedienen. Das Touchpad eines Thinkpads fühlt sich dagegen nicht nur „flimsy“ an, es ist nicht einmal im Ansatz so präzise, wie das eines MacBooks. Ich möchte anmerken, dass es mein erstes mit eingebautem Vibrationsmotor ist, jenen ich aber kaum nutze, da ich die Funktion „Klick durch Tippen“ verwende. Erst wenn ich die Übersetzungsfunktion über „kräftiger Klick und haptisches Feedback“ verwende, erinnere ich mich an dessen Existenz. Alle Wischgesten sind in Fleisch und Blut übergegangen. Ich bin nicht in der Lage, einen Computer ohne angeschlossene Maus zu bedienen, an jenem alle diese Features und diese Präzision nicht vorhanden sind. Größer ist immer besser und so können auch dessen Vorgänger damit nicht mithalten.

Exzellent

 

Touchbar

Das kam halt so mit. Ich möchte anmerken, dass sie mich stört. Sehr sogar. Es sei denn, ich arbeite in Final Cut. Das Problem ist nur, dass ich mit FinalCut an meinem MacPro öfters arbeite und sich ein Gewöhnungseffekt deswegen nicht einstellen kann. Wäre das 13er Standardmodell damals auch mit den 28W CPU’s lieferbar gewesen, so hätte ich die Touchbar möglicherweise links liegen gelassen. Nun ist sie eingebaut. Erst nach ein paar Monaten Zeit berühre ich sie nicht mehr versehentlich und löse deshalb auch keine Funktionen mehr aus, die ich gar nicht auslösen wollte. Das größte Problem ist jedoch der schmerzhaft fehlende Escape-Button. Sie hätten ihn da und vor allem so lassen sollen, wie er allgemein üblich ist. Der virtuelle ESC-Button ist mangels Tastenhub und Fühlbarkeit quasi nicht nutzbar. Die anderen Funktionsknöpfe sind i.d.R. irrelevant, aber der Escape Button? Leute, bitte! Aus Gewöhnungsgründen ist der Escape-Button bei mir jetzt in die CAPS-Lock Taste gewandert. Wohl auch auf dem mechanischen Logitech-Keyboard meines MacPro. Es hat so nicht funktioniert. Ich bin sonst damit Tastaturlegastheniker und nur noch halb so produktiv, wie zuvor.

Mangelhaft

 

WiFi

Die Airport Extreme ist eine Broadcom-Funke, welche ordentliches AC quatschen kann. Die von anderen berichteten Probleme im Bereich 2,4G kann ich nicht nachvollziehen. Wohl aber erkenne ich die Möglichkeiten der Hardware. Das führte dazu, dass ich unlängst mein gesamtes Netzwerkequipment getauscht habe (Link), um dieser anbetungswürdigen Netzwerkkarte wenigstens in Ansätzen ein gediegenes Zuhause zu bieten. Das Ding funkt tatsächlich dauerhaft mit MCS9, und zwar auch in etwas größerer, komfortablerer Entfernung, so dass ich überall in meiner Wohnung auf mindestens 1000M Brutto, an den Arbeitsbereichen sogar auf die bei 3×3 maximal möglichen 1300M komme. MCS15 (4×4) wäre ebenfalls drin, dazu benötige ich aber doppelt so teure Netzwerkinfrastruktur. Mir langt’s bisweilen, da sonst kein anderes Gerät diese Performance nutzen könnte. Mit iperf3 liegen so rund 940 Megabit an einem AP-AC-HD mit MCS15 an, danach ist Schluss. Zuhause, mit 3 Streams am AP-AC-PRO schaffe ich so immerhin 65-70 MB/Sekunde bei MCS9. Das leistet m.E. kein mir bekannter, in 2017 kaufbarer Mitbewerber, zumindest nicht im Moment. Diese Leistung ist unübertroffen. Wenigstens zuhause kann ich jetzt auf diese bescheuerten USB-Netzwerkdongles verzichten, selbst wenn ich größere Datenmengen, z.B. eine VM, wegsichern möchte. Auch TimeMachine kann jetzt „mal eben“ alles sichern, selbst die VM’s. Ich klammere hier nichts mehr aus, nur weil es mir zu lange dauert. Das Ding ist weltklasse.

Exzellent

 

Touch-ID

Kam auch mit, will ich aber nicht mehr missen. Zu oft schielt mir jemand auf die Finger, während ich ein Kennwort eingebe.  Mit Verlaub, das ist eine Unart! Ich schaue grundsätzlich demonstrativ weg, damit beim anderen beim Eingeben eines Kennworts keine Stress-Situation entsteht. Das gehört zum guten Ton! Bei mir entschärft sich die Situation durch Touch-ID deutlich. Da ist 1Password mit Touch-ID schon eine Hilfe. Auch das simple Entsperren des MacBooks nach dem Zuklappen geht sehr schnell und zuverlässig von der Hand. Beim Grenzwechsel, z.B. bei Flugreisen in 5Eyes-Staaten, lässt sich die Funktion schnell deaktivieren. Man sollte jedoch sowieso seinen Mac komplett herunterfahren und nicht im Standby lassen, sofern sicherheitsrelevantes mitgenommen wird. Ich habe nichts an der Funktionsweise auszusetzen. Sie funktioniert bei mir bislang äußerst zuverlässig.

Exzellent

 

 

Keyboard Version 1

Mit Verlaub, ich mag mechanische Keyboards sehr. Ich tippe diesen Text gerade auf beschriebenem MacBook, nicht jedoch auf der ersten Tastatur. Und das hat seine Gründe. Primär möchte ich anmerken, dass ich schon eine ganze Zeit gebraucht habe, mich an diese Tastatur zu gewöhnen. Das Ding war mangels Hub anfangs nur sehr langsam für mich. Ich habe mich jedoch immer mehr an sie gewöhnt, so dass ich irgendwann damit auch wieder an meinem Buch schreiben konnte. In Meetings fällt man damit jedoch unangenehm auf. Die Butterfly-Tasten von Apple sind zwar nicht so laut, wie MX-Blue, dennoch wünscht man sich ab und an ein deutlich leiseres Geklapper. Auch problematisch: Die immer wieder versehentlich berührte Touchbar. Daran gewöhnt man sich – allerdings erst nach einer längeren Zeitperiode.

Doch irgendwann einmal passiert das wohl jedem, der eine dieser neuen Tastaturen besitzt: Es kommt Staub rein. Und Dreck. Die Anleitung von Apple ist zwar schnell zu finden (Link), doch Druckluftspray hat nicht jeder sofort zur Hand. Nach ein paar Monaten findet sich bei mir eine ganze Verpackungseinheit davon im Schrank, die leider auch schon wieder halb geleert wurde. Diese Tastatur ist – gelinde gesagt – nicht auf Langzeitnutzung ausgelegt. Sie verdreckt zwangsläufig und ist deswegen – meines Erachtens – eine absolute Fehlkonstruktion. Sie widerspricht allem, wofür Apple steht. Deswegen kann ich – vor allem Vielschreibern – vor diesem Gerät nur abraten. Zu guter Letzt war der „N“-Button nicht mehr von seiner Fehlfunktion zu befreien. Entweder reagierte er überhaupt nicht, oder es trat ein Ghosting-Effekt ein. Das ist besonders blöde, wenn man z.B. Kennwörter eingeben muss. Ich war fast überhaupt nicht in der Lage, UniFi zu integrieren, da die Beitrittsmethode (SSH) von Geräten einen Login mit dem Benutzernamen „ubnt“ und dem Kennwort „ubnt“ erforderten. Das MacBook wurde unbrauchbar.

Mangelhaft

 

Keyboard Version 2 (2018)

Vor kurzem hatte Apple offenbar ein Austauschprogramm initiiert, an jenem ich aufgrund der defekten N-Taste wohl teilhaben durfte. Die Tastatur ist jetzt nicht wiederzuerkennen. Sie schreibt sich deutlich leiser und ich habe bislang auch kein Druckluftspray benutzen müssen. Was bleibt, ist der äußerst kurze Tastenhub, an jenen man sich erst einmal gewöhnen muss. In Meetings stört diese Tastatur nicht mehr – das klicken ist zwar deutlich hörbar, ich empfinde es jedoch nicht mehr so störend – und andere vermutlich auch nicht. Mein Vertrauen in Apple wächst derzeit wieder, denn ich habe kein Problem mehr mit der Tastatur. Sie ist zwar immer noch nicht ähnlich zu schreiben, wie die zuvor benützten Chiclets, doch sie ist nach Gewöhnung an den Tastenhub ähnlich schnell.

Gut

 

Audio, Bluetooth & Kamera

Dieses Ding besitzt die beste Freispreche, die ich bislang in einem MacBook hatte. Meine Gesprächspartner hören mich glasklar, egal ob über Skype/Lync, Facetime oder über Telefon. Die Lautsprecher sind über jeden Zweifel erhaben, selbst Musik kann man damit ab und an mal hören, obwohl Notebooklautsprecher für einen audiophilen generell ein Graus sind. Filme und Talksendungen hingegen kann man auf dem Ding schon ganz gut schauen. Bluetooth funktioniert mit allen Geräten, nur die Kamera ist für mein Gegenüber wohl ein wenig problematisch, da sie nur 720P filmt. Dennoch kann sie auch mit dunklen Umgebungen noch klarkommen, wo andere längst streiken. Ich bin mit dieser Peripherie durchaus zufrieden.

Sehr gut

 

Service

Ich musste mich vor kurzer Zeit erstmals mit einem Defekt in die Hände von Apple begeben. Nervtötend ist das Durchklicken auf der Website, bis man an die Hotline-Nummer gelangt, angenehm hingegen ist, dass man sich von Apple anrufen lassen kann. Problematisch hierbei: Sollte man an seinem Telekomanschluss eingehende Rufe aus Irland oder England unterdrücken, funktioniert das nicht. Der Servicemitarbeiter war sehr höflich und zuvorkommend. Ich habe einen Termin beim Applestore in Düsseldorf bekommen. Der Applestore ist mit dem Fahrzeug leicht zu erreichen, das Parkhaus im Kö-Bogen ist sehr gut beschildert. Die Freifläche vor dem Store ist über einen Aufzug zu erreichen. Auch der teils überlaufen Store lässt sich problemlos mit einem Rollstuhl befahren.

Ich empfehle Menschen, die mit dem Gebahren des Düsseldorfer Klientel nicht klarkommen, auf Oberhausen auszuweichen. Mitunter haben auch die freundlichen Store-Mitarbeiter mit zuvor erwähnten Personen doch arg zu kämpfen. Dennoch bleiben sie auch in Stress-Situationen stets höflich und zuvorkommend. 5 Minuten nach vereinbarter Zeit hatte der Genius Zeit für mich. Die Annahme des Serviceauftrags ging schnell vonstatten. Die benutzte Software, jene der Genius auf seinem Tablet verwendete, ist ausgereift. Nicht so gefiel mir die Unterschrift mit meinem Finger, da neuere iPads mit Pencil ja schon verfügbar sind.

 

Die vereinbarte Reparaturzeit wurde um 4 Tage überschritten, vermutlich auch wegen häufiger Nutzung des „Angebots“ von Apple. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich nicht der einzige bin, der dieses Problem hatte. Auch bei der Wiederkehr gab es Probleme mit der Düsseldorfer Klientel. Dieses Mal ließ sich der/die Servicemitarbeiter(in) derart ablenken, dass mein Macbook (deutlich an den Stickern erkennbar) einige Zeit vom Personal unbeaufsichtigt, auf dem Tisch der Wartenden befand. Für mich entstand eine Stress-Situation, da ich das teure MacBook für einen Zeitraum von ca. 10 Minuten nicht aus den Augen lassen konnte, jedoch auch keine Hilfe rufen konnte.
Vertrauen hin oder her – Vor der Reparatur wurde ein sicheres Löschen (dauer ca. 3h) und vor und nach der Reparatur ein Clean-Install durchgeführt, um Tamper-Versuche auszuschließen. Problematisch: Die hohen Kosten, jene mir nicht in Rechnung gestellt wurden. Sollte die Batterie getauscht werden, muss ich höchstwarscheinlich mit ähnlichen Kosten rechnen. Für Tastaturen jetzt unproblematisch, wohl aber für Akkus: Ein Care Protection Plan ist wohl Pflicht. Im Moment freue ich mich jedoch über einen nigelnagelneuen Akku ohne Indikationen für Abnutzungen.

Das Reparaturergebnis war erwartungsgemäß.

Gut

 

Fazit

Nach einem Jahr Nutzung ist Vertrauen in das Gerät gewachsen. Es hat zwar – auch bedingt durch meinen Jobwechsel – nicht mehr den Stellenwert wie ursprünglich, ich werde es jedoch – sofern es durchhält – dennoch wieder mindestens 5 Jahre benutzen. Ich bin inzwischen auch mit der neuen 2018er-Tastatur per Du. Dieser Text hier ist zwar auf dem Gerät entstanden, schneller bin ich dennoch mit Cherry MX-Blue Keys auf den fest installierten Derivaten im Büro oder zuhause. Die Touchbar nervt nicht mehr so stark, wie am Anfang. Touch-ID hingegen liebe ich. Die Performance ist adäquat, die Verarbeitung mindestens dem Preis entsprechend. Das Vertrauen in Apple ist auch 2017 gerechtfertigt. Der hohe Preis ist mit Sicherheit für viele abschreckend. Wer OSX komfortabel unterwegs nutzen möchte, kommt an diesen Derivaten dennoch schwer vorbei.

Die extrem guten Testergebnisse in den vielen Online-Magazinen kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, bin dennoch mit dem Gesamtpaket einverstanden. Die Begeisterung, jene ich beim MacPro empfunden habe, bleibt jedoch aus. Es ist ein Arbeitsgerät, mehr nicht. Es würde mir jedoch unheimlich fehlen, wäre es nicht da. Unterwegs habe ich mein Zuhause dabei, mit ein paar Einschränkungen: Ich behandle es vorsichtiger als das MacBook Air. Angesichts des hohen Preises würde ich es vielleicht mit auf eine Outremer nehmen, eine kleine Fahrtenyacht, wie z.B. eine Beneteau bekommt mein MacBook vermutlich nicht zu sehen. Bislang musste ich nicht so sehr auf die Hardware achten, z.B. versuche ich immer noch peinlichst genau, Tiefenentladungen zu verhindern. Auch fehlendes Magsafe führen zu einem bewussteren Umgang mit jenem Gerät. Das „Hüten wie meinen Augapfel“ ist mitunter ganz schön nervig. An USB-C habe ich mich – trotz anfänglicher Mißgunst – dennoch gewöhnt.

Ich würde wohl erneut kaufen, heute jedoch kein Rechts-Unten-Modell mehr. Es geht in Ordnung. Vielleicht auch deshalb, weil es im Moment quasi alternativlos ist.

Gut