Frage an die Community: Surface Pro Alternative – Windows Tablet/Convertible gesucht (für WiFi Onsite Surveys)

Für ein Szenario brauche ich einen besseren Computer. Die meisten nutzen für diese Anwendung ein Surface Pro Tablet. Ich bin der Empfehlung also gefolgt und nutze das Ding seit einiger Zeit. Ich bin nicht zufrieden. Aus vielerlei Gründen. Ich will Euch erklären, wieso. Und ich will Euch nach einer Alternative fragen.

tl;dr: Ich brauche Hilfe von Euch! Habt Ihr einen Tipp? Schreibt mir eine Mail!

Update 20.01.2019: Der Andreas hat da was, um das Akkuproblem am Surface zu lösen: Link. Das hilft zwar noch nicht um das Performanceproblem drumrum, ist aber schonmal ein guter Ansatz! Vielen Dank an Andreas!

Update II 20.01.2019: Ein Leser meinte, Lenovo’s Tablet (20KJ001L++) mit einem Thunderbolt-Grafikdock (G0A10170CE) wären ggf. eine Lösung. Leider kann das im Moment noch niemand bei Lenovo bestätigen, ich frage aber nach. Vielen Dank an meinen Leser Maik!

Ich nutze Ekahau Site Survey Pro („ESS“, Link) und bin damit sehr glücklich. Sicher, hier und da könnte man einiges besser machen, aber es klappt alles, was ich brauche. Die Lizenz ist recht teuer (ein vielfaches eines Notebooks), also wäre der Kauf einer weiteren Lizenz schwer vertretbar. Ich brauche also ein Gerät, welches beide Szenarien (CAD + Datenerfassung =Akkulaufzeit) bewältigen kann und trotzdem nicht so viel wiegt.

Aufwändige Vorarbeiten

Zunächst bekomme ich von einer Kommune (i.d.R. dem Bauamt) Baupläne für ein Szenario. Im Regelfall ist das eine Schule oder eine kommunale Einrichtung. Diese Pläne lade ich in ESS. Währenddessen hängt das Surface an einer Stromquelle. Auf Basis der Pläne zeichne ich die Wände, Türen, Fenster usw. aus unterschiedlichen Materialien nach.

Ziel der Sache ist, den Dämpfungseinfluss der unterschiedlichen Baugewerke vorauszuschätzen. Je nach Ausführlichkeit des Plans (Ich bekomme entweder PDF-Dokumente oder CAD-Files) brauche ich dafür mehr oder weniger Rechenleistung.

Die Software errechnet, aufgrund der Anforderungen welche ich an das Szenario stelle, die Anzahl der notwendigen Accesspointmodelle. Ja, Ekahau hat eine Datenbank fast aller erhältlichen Enterprise-Modell und kennt auch deren Antennapatterns.

ESS positioniert die AP’s zunächst automatisch auf dem Plan. Ich verschiebe die Dinger dann meist an die Orte, an jenen es Sinn macht. Denn nicht an jedem Ort lassen sich Accesspoints montieren. Ausserdem gilt es, Grundprinzipien für das WiFi-Design einzuhalten oder auch so simple Dinge, wie z.B. „Brandschutz“. Das ist dann ein wenig wie ein Schachspiel, alles wirkt sich aufeinander aus.

Leider habe ich meist wenig Einfluss auf die Plangestaltung und muss nehmen, was der Architekt mir vor die Füße wirft. Ein CAD-Tool, um z.B. die Anzahl der überflüssigen Elemente im Plan zu reduzieren, besitze ich nicht.

Bei einer größeren Schule komme ich schnell an die Performance-Grenze des kleinen Surface-Tablets. Ekahau stockt dann und nimmt für eine oder zwei Minuten keine Eingaben mehr an. Die Arbeitszeit, die ich für das Nachzeichnen der Pläne investieren muss, schnellt dann exponentiell in die Höhe. Auch die Auswertung (Berichtsgeneration) kann so schon einmal bis zu 2 Stunden dauern.

Onsite Survey (Vor Ort)

Vor Ort gestaltet sich das komplett anders. Da brauche ich keine Rechenleistung, sondern extreme Akkudauer. Das Tablet befindet sich auf meinem linken Arm und ich benötige es für die Datenerfassung.

Ich zeichne die tatsächlichen Dämpfungswerte der Referenzaccesspoints (welche sich mit Akkus versorg auf Stativen befinden) durch die Wände auf. Das ist wie ein Point & Click Adventure, mitten im Schulbetrieb. Die Lütten sind wirklich goldig und fragen Dir ab und an Löcher in den Bauch. Es macht Spaß, soviel kann ich sagen.

Mein Arm hat sich inzwischen an das Gewicht gewöhnt. Abends merke ich noch, dass ich einen Tag Onsite Surveys durchgeführt habe, aber es geht inzwischen.

Es gibt zwar Tragegurte für Notebooks, doch ich schwitze darunter sehr stark. Mein Körpergewicht hat sich zwar durch die vielen Surveys schon ein wenig reduziert, doch bis mich so ein Tragegurt/Geschirr für Notebooks nicht mehr stört, dürfte es noch ein paar Jahre dauern.

Umgeschnallt habe ich als Messantenne lediglich den Sidekick (Link), der versorgt sich gottseidank selbst mit Energie und hält locker einen Tag Surveys durch. Das Ding sieht aus, wie eine kleine Handtasche aus Metall und ist meiner Meinung nach die beste Erfindung auf diesem Planeten. Es reduziert die Zeit für meine Messfahrten enorm. Ich bin davon voll und ganz überzeugt.

Problem: Das Surface selbst hält je nach Einstellung der Bildschirmhelligkeit nur 3 bis maximal 4 Stunden durch. Hier wünschte ich mir, ich hätte weit mehr Zeit für die Erfassung.

In der Mittagspause wird das Ding dann aufgeladen und hat nach der Mittagspause zwischen 45% bis 75% Restenergie.


Aufwändige Nacharbeiten

Anschließend muss dasselbe Surface wieder die hohen Rechenanforderungen erfüllen, denn die gemessenen Wanddämpfungen haben in der Regel nichts mit der Vorabschätzung gemein. Auch die Interferenzeinflüsse von den angrenzenden Grundstücken konnte das System ja nicht kennen. Also wird die Planung in der Regel über den Haufen geworfen und die Positionen oder Modelle der AP’s werden neu gesetzt.

Anschließend wirft mir die Software einen Bericht aus. Der kann mir gefallen, muss es aber nicht. Möglicherweise muss ich – je nach Projekt – zwei bis drei Berichte anfertigen, was je nach Größe des Plans zwischen 30 Minuten und 2 Stunden dauern kann.

Fazit:

Auch wenn der Akku meist nicht lange hält, das Surface Pro eignet sich vor Ort prima für die Dateneingabe. Ich wünschte, es hätte einen wechselbaren Akku. Ich kann ein wenig „tweaken“ mit den Energieoptionen, doch viel rauszuholen ist da nicht. Das größte Problem ist jedoch die mangelhafte Performance, die ich für Ekahau in der Vor- und Nacharbeit brauche. Viel leisten muss da meiner Meinung nach auch die Grafikkarte. Das Surface kann alles ein bisschen, aber eben nicht alles richtig.

Habt Ihr Tipps für mich, wie ich das Problem entschärfen kann? Gibt es die eierlegende Wollmilchsau für diesen Anwendungsfall tatsächlich? Schreibt mir doch einfach eine Email.