Sony Vintage Walkman / MiniDisc Player & Recorder: Kaufen oder Finger weg? Was ist zu beachten?

Meine Sammlung ist gewachsen. Allerdings habe ich eine Menge Leergeld bezahlen und viel lernen und erfahren müssen, darunter auch einiges an Kuriositäten. Sehr selten war ein Schnäppchen dabei. Ich will im Steno berichten, damit Du weniger bezahlst, als ich.

Viele digitale Formate können manchen Kassetten als Tonträger heute noch nicht das Wasser reichen. MiniDisc war für den Markt so disruptiv, wie Apple’s iPod – Wir Europäer (und besonders die Amerikaner) haben das Format nur nicht verstanden.

Sicher hat Sony auch viel preiswerten Plastikkram für den Rucksack produziert, doch der Anteil an hochwertigen Abspielgeräten überwiegt. Die Fertigungskunst der Japaner hatte aber einige Tücken, was das Altern betrifft. Manches kann man auch auf deren Mitbewerber, wie AIWA und Panasonic übertragen.

Ein Problem beim Kauf ist jedoch, keines der beliebten Geräte gibt es mehr im Handel zu erwerben. Man muss zwangsläufig auf Auktionshäuser und den Gebrauchtmarkt ausweichen. Da wird leider nur so viel unreparierbarer Schrott verkauft, dass ein adäquates Gerät mittlerweile ein Glücksgriff ist.

Es geht in diesem Beitrag um die Beschaffung.

Das Ding mit den Gumstick-Akkus
(Walkman + MD Walkman)

Sony verkaufte moderne Walkman wie MiniDisc-Player mit sogenannten Gumstick-Akkus. Die haben leicht weniger Kapazität denn heutige AA-Batterien, passten aber besser in die kleinen Gehäuse. Die am häufigsten anzutreffenden Gumstick-Akkus sind:

NC6-WM (NiCd)
NH14-WM (NiMh
)

LIP4-WM (Li-Ion, extrem selten)

Während die ersten beiden Akku-Typen gerne ausliefen und den kompletten Player von innen korrodierten (der ist in der Regel nicht mehr benutzbar), platzte die Lithium-Ionen-Variante gerne und ließ sich nach dem Platzen kaum noch aus dem Gerät entfernen. Beide Playertypen werden gerne auch mit externem Batteriefach, welches sich anschrauben lässt, geliefert.

Anzeigen bei den Auktionshäusern, welche weder Fotos von den internen Batteriefächern (ausgelaufener Akku ist sofort sichtbar) noch in der Textbeschreibung einen Hinweis haben, dass sich das Gerät in einwandfreiem Zustand befindet, sind aus meiner Sicht her Täuschungsversuche.

Eine solche Beschreibung liest sich wie folgt:

Comes in perfect condition
External battery case
Gumstick too old to test

Oder

Perfect working condition
External battery case

Oder

cannot open battery door but comes with external battery case

Übersetzt bedeutet das, dass das Gerät entweder defekt ist oder bald defekt ist, Gumsticks werden in diesem Gerät nicht mehr funktionieren.

Der Verkäufer eines WM-EX674 aus Dortmund-Mengede kam mir mit diesem Text. Skeptisch fragte ich nach, ob denn der Akku ausgelaufen sei. Das wurde dann telefonisch verneint. Der Player sei top in Schuss:

Nach 1,5h (Borussia spielte) in Dortmund angekommen, schaue ich mir den Player an – natürlich als erstes das Akkufach. Die Enttäuschung und die Verzweiflung über die permanent wiederkehrenden Versuche, mich zu verarschen, steht mir im Gesicht. Der Verkäufer beteuerte, ja keine Ahnung zu haben… Sein Sohn (…) bla (…). 3 Stunden Fahrt für nix. Mit Verlaub, ich bin so dermaßen angefressen, dass ich mich dazu hinreissen lasse, diesen Text hier zu schreiben.

Ich würde heute nicht ein einziges Gerät (mit oder ohne Gumstick-Akku) kaufen, in jenem ich entweder ein Foto vom Akku-Fach gesehen oder aber eine schriftliche Bestätigung bekommen habe, ob das Gerät in Ordnung ist. Ohne Foto oder schriftliche Zusage zum Zustand setze ich mich weder in’s Auto noch klicke ich auf irgendeinen „Bieten-“ oder „Kaufen-“ Button.

Sony’s Walkman (MC)

Die Walkman teilen sich im groben in zwei recht erfolgreiche Serien auf. Der allererste, jenen ich mal besaß, TPL-S2 trug damals noch nicht einmal die Bezeichnung „Walkman“. Es gibt einige, hochbegehrte Flaggschiffe auf dem Markt. Beim Kauf kann man hier wohl einiges, wenn nicht sogar viel oder alles falsch machen. Ich habe hier schon eine Menge Geld verbrannt.

WM-EX Walkman-Serie

Sony’s EX Walkman der letzten Generation, z.B. EX-670 bis EX-678 sind Geräte, welche empfehlen kann. Dies gilt, sofern sie denn komplett sind und keinen Akkuschaden erlitten haben. Auch revidierte (mit neuem Riemen) sind gerne gesehen, sofern sie denn nicht verbastelt sind, sprich alle Schrauben sind wieder an ihrem Platz und nicht ausgeleiert. Problematisch wird’s, wenn Teile fehlen, wie z.B. die Fernbedienung. Diese wird bei manchen Walkman (z.B. dem EX900) benötigt, um das Gerät überhaupt betreiben zu können. Bei anderen Serien wird sie benötigt, um Megabass/AVLS/DolbyNR oder anderes zu konfigurieren, da am Gerät selbst keinerlei Funktionstasten dafür mehr vorhanden sind. Auch schwer nachzuordern sind externe Akkufächer. In der Regel lässt sich mit etwas Fingerspitzengefühl ein ausgeleierter oder gerissener Riemen problemlos ersetzen. Riemen in den richtigen Längen gibt es überall zu kaufen, für gewöhnlich immer bei Ebay.

Die kleineren, zweistelligen EX-Geräte würde ich heute nicht mehr betreiben wollen. Sie sind ausnahmslos aus einfachem Plastik aufgebaut, nur wenige Teile, wie z.B. Flywheels, sind aus Metall. Diese Geräte eierten schon beim Kauf vor 30 Jahren.

WM-DD Walkman-Serie

Hierzu kann ich nur dringend (!)Achtung(!) sagen, Euch eine deutliche Warnung aussprechen: Die gesamte WM-DD-Serie (Angefangen vom DD bis hin zum Boodo Khan, ausgenommen WM-D6C) sind mit einem Disc-Drive -Direktantrieb versehen. Bedeutet: Sie besitzen keinen Riemen, der irgendwann ausleiert.

Der Vorteil: Der Walkman eiert nicht und das macht neben dem hervorragenden Klang auch seinen Reiz aus.

Der Nachteil: Da die Zahnräder innen aus Metall und die äußeren Bereiche aus Plastik sind, platzen die Zahnräder irgendwann, wenn der Weichmacher aus dem Plastik verschwunden ist. Das führt bei kleineren Platzern zu einem hörbaren klackern, bei größeren Platzern kommt es zum Stocken oder der Player blockiert komplett. Sollte das nicht bereits geschehen sein, geschieht das mit 100%iger Sicherheit im Betrieb. Für jeden Walkman aus der DD-Serie gibt es neue Zahnräder, welche zukünftig nicht mehr platzen, i.d.R. über fixyouraudio.

Sony hat in einigen der Geräte minderwertigere Kondensatoren als üblich eingebaut. Kondensatoren müssen – nach 40 Jahren – allesamt generell mal getauscht werden, so dass sich das Gerät wieder adäquat anhört (recapping). Auch hierfür gibt es Reparatursätze, allerdings ist die Technik in dem Ding so dermaßen kompakt gebaut, dass es auch für das Löten eine ruhige Hand braucht. Für ehemalige Raucher ist das mal gar nichts. Auch hierfür braucht’s einen passenden Anbieter.

Die Reparatur verlangt enormes Fingerspitzengefühl, Fähigkeiten beim Löten und ein sehr gutes Auge. Es ähnelt einer Uhrmachertätigkeit. Nur wenige verfügen über das notwendige, adäquate Geschick.

Nach meinen diesjährigen Erlebnissen hinsichtlich privater Reparaturanbieter in Deutschland kann ich sagen, dass es in Deutschland wirklich keinen einzigen, mir bekannten Anbieter gibt, der diese Tätigkeiten fachgemäß ausführen kann. Bislang bin ich ausnahmslos enttäuscht worden.

Ich würde mich freuen, wenn Sony wenigstens diese Dienstleistung in Anerkennung ihrer goldenen Zeiten wieder mit in’s Portfolio aufnimmt. Die baten mich zwar, mit einem von ihnen empfohlenen Reparaturanbieter Kontakt aufzunehmen, der legte aber – nach schallendem Gelächter – einfach auf.

Es hat exakt zwei Reparaturversuche mit einem DD3 und einem DD33 bei jeweils einem privaten Anbieter in Deutschland gegeben: Einen via Ebay-Kleinanzeigen vermittelt und einen über eine Anzeige bei Ebay selbst. Einer von beiden ist heute noch gelistet. Beide Versuche kosteten rund um die 100 Euro zuzüglich Versandkosten. Einer der beiden Anbieter hatte das Center-Gear erfolgreich ersetzt, dabei allerdings die Platine, ein Flywheel und den Antrieb zerstört. Ich bekam den Walkman noch defekter zurück, sowie das vorab per Paypal angewiesene Geld.

Der zweite Versuch mit einem DD33 glückte – allerdings nur in Ansätzen. Der Walkman klackert zwar nicht mehr, allerdings eiert das Abspielen (wow-flutter) und dem rechten Tonkanal fehlen die Höhen komplett. Das Zahnrad wurde außerdem geklebt und nicht ersetzt.

Beide Geräte kaufte ich über ein Auktionshaus. Der DD33 und der DD10 sollten beide – ausdrücklich – nicht „klackern“. Taten sie natürlich beide, unverzüglich und deutlich hörbar. „Muss beim Versand passiert sein“. Ja ne, is‘ klar. Mit Verlaub, es waren mehrere Walkman dabei, die wieder zurück gingen. Die Verkäufer hatten eine Rücknahme nicht ausgeschlossen und ich hatte das im Kaufpreis mit einkalkuliert.

Es gibt in Kontinentaleuropa (Niederlande – ebay, und Schweiz walkmanclinic.ch – keine Werbung) nur zwei Anbieter, welche adäquate Arbeit leisten. Die haben aber auch ihren Preis. Von allen anderen würde ich persönlich die Finger lassen. Sicherlich bin ich dankbar, wenn Ihr mit mir positive Erfahrungen mit anderen Anbietern auf diesem Kontinent teilt.

Sonderfall DD9

Beim berühmten und äußerst beliebten WM-DD9 wäre ich persönlich enorm vorsichtig. Wer ihn hat, wird ihn nicht hergeben wollen, wenn er weiß, was er da hat. Ich würde das Ding nur kaufen, wenn ich es probegehört hätte. Es gibt viele defekte Derivate zu kaufen. Der Reparaturaufwand dieser Geräte ist enorm, in einigen Fällen kaum noch zu leisten.

Beim beliebten aber wahnsinnig gut klingenden DC2 ist ab und an die Dolby-Funktion hinüber, man muss beim Testen genau hinhören. DD2 und DD3 sind die Derivate, welche häufiger ziemlich kaputte Kondensatoren haben und sowieso ein defektes Center-Gear haben müssen. Dröge Pinch-Roller haben sie alle.

Gute, revidierte WM-DD liegen im Preis zwischen mindestens 450 und gut 900 Euro, je nach äußerem Erscheinungsbild. In den Auktionen dieser Geräte sind die Batteriefächer, die Batteriefachabdeckung, deren Reparatur von Centergear und Kondensatoren, Seriennummer und deren äußeres Erscheinungsbild hochauflösend mit Fotos dokumentiert. Ebenso ist im Artikeltext die Revision beschrieben. Auktionen mit unscharfen Bildern meide ich generell. Deutlich teurer kann es werden, wenn OVP, Dokumentation und Original-Kaufbeleg noch vorhanden sind. Es gibt Zeiten, in jenen diese Geräte kaum noch in Auktionen zu finden sind.

Sony’s MiniDisc Player/Recorder

sind – je nach Typ und Serie – entweder gefragt und hochpreisig, teils aber auch defekt oder haben Macken. Generell gibt es bei Sony 2 Typen und 3 Serien. Die Recorder der ersten Serie beginnen in der Regel mit MZ-R, Player mit MZ-E und haben ein bis zweistellige Nummern (z.B. MZ-E44). Die MDLP-tauglichen Geräte sind ebenfalls in Recorder (MZ-Rxxx) und Player (MZ-Exxx) unterteilt, haben aber dreistellige Nummern (z.B. MZ-E700). Die Net-MD Serie (MZ-Nxxx) kommt mit USB-Anschluss, die Hi-MD-Serie betitelt sich wieder mit MZ-Rxx (Recorder/USB) und MZ-EHXXX (Player).

Erfahrungsgemäß sind Recorder (ausgenommen RH1) meist dicker, da sie beim Aufnehmen die Disc von der Oberseite stark erhitzen müssen. Das ist für die Player nicht erforderlich. MZ-R (Recorder) wurden in der EU häufiger gekauft, denn in Japan. In Japan gab’s – wie beim Walkman – zuhause das MiniDisc-Deck oder den Automaten zum Aufnehmen. Die MZ-E und MZ-EH-Serien waren für den ÖPNV gedacht (und entsprechend ist auch deren Zustand). MZ-E und MZ-EH sind in der EU eher selten.

Beim Kauf gibt es unterschiedliches zu beachten. Generell gilt aber, dass man ausnahmslos ein Foto vom Akku-Fach benötigt, um sich ein Urteil über das Gerät zu bilden. Ein ausgelaufener Gumstick bedeutet in diesem fall auch, dass die Platine hinüber sein kann. Der Player sollte komplett sein. Eine fehlende Fernbedienung oder ein externes Batteriefach kann enorm teuer sein.

MZ-EXX

Sollte man eines dieser Derivate in einem deutschen Auktionshaus in gutem Zustand finden, so ist Interesse durchaus berechtigt. Einige, wie z.B. MZ-E90 oder MZ-E55 sind durchaus langlebige, quicklebendige Player, sofern sie denn gut gepflegt wurden. Auch die robusteren Varianten, wie MZ-E44 und MZ-E45 sind häufig in sehr gutem Zustand. Die zweistelligen E-Serien sind im Klang besser als ihre einstelligen Vorgänger. Sollte man ohne MDLP klarkommen, kann ich diese Player problemlos empfehlen. Derivate von Übersee – egal ob Japan oder USA würde ich meiden.

MZ-RXX

Kommen oftmals in sehr schlechtem Zustand daher. Der häufig sehr zerbeulte, in der Regel noch abspielende aber nicht aufnehmende Batteriefresser MZ-R37 befand sich in vielen Schulranzen reicher Kinde hierzulande. Ein gutes Exemplar zu finden ist heute schwer. Beim R90 und R91 hat man schon häufiger Glück, dass die Aufnahme noch funktioniert.

MZ-EXXX

Die Player mit MDLP-Funktion sind enorm schwer zu bekommen und noch schwerer in gutem Zustand. Fotos sind häufig sehr schlecht, dies hat häufig auch seinen Grund. Besonders aber will ich auf die enorm beliebte E700/E900 machen. Ein fehlerfreies Gerät ist meist ein Glücksfall: Die Abtastlinse wird durch ein offenliegendes, ungeschütztes Schneckengewinde angetrieben. Die musste für den unterdimensionierten Servo regelmäßig gefettet werden. Wurde der Player in der Hosentasche benutzt, findet sich Abrieb der Jeans auf dem Gewinde und die Linse frisst sich fest. Meist lassen sich in diesem Zustand noch der erste und der letzte Track abspielen, die in der Mitte jedoch nicht. Das geht beim Testen durch den Verkäufer jedoch unter. Die meisten geben „working condition“ an, unwissend, dass dem nicht so ist. Bei meinen Versuchen ist es mir gelungen, wenigstens einen funktionsfähigen MZ-E700 zu bekommen, der MZ-E900 aber ist auch nach dem dritten Kaufversuch mit diesem Problem behaftet.

MZ-NxXX

Sony’s erste Net-MD Walkman verfügen meist über ein entweder ziemlich wackeliges Dock mit proprietären Connector oder aber ein USB-Anschlusskabel mit eben auch diesem furchtbaren Connector. Das wird zum Laden und zum Übertragen von Musik via Sonicstage benötigt. Mit Verlaub: Die Kabel und Docks sind bei häufigen Gebrauch und meistens nach 20-30 Jahren komplett hinüber. Möglich ist auch, dass die Platine defekt ist, da das Dock unsanft verwendet wurde.

Ich würde deshalb heute nur einge wenige Net-MD Walkman, wie z.B. den NE410 ersteigern.

Sony MZ-EHXXX

sind die beliebtesten Player, da am mit den modernsten Laufwerken ausgestattet und Hi-MD kompatibel. Die fanden sich zur Hoch-Zeit quasi in fast jeder Gesäßtasche der Japaner. Meist aus Plastik haben die trotzdem recht viel überstanden. Furchtbar aussehende Modelle können trotzdem noch voll funktionstüchtig sein. Allerdings sind darunter auch Derivate mit ausgelaufenen Gumstick-Akkus. Dann sind teilweise nicht nur das Akku-Fach, sondern auch der Hold-Schieber oder – je nach Modell – ein bis zwei Spielknöpfe defekt. Diese Player lassen sich nur noch mit Fernbedienung benutzen. Ein Foto des Batteriefachs ist immens wichtig. Grünspan will hier keiner sehen!

Sony MZ-RHxxX

sind die die absoluten Alphatiere der MD-Recorder. Nur einer hat auch die Möglichkeit, den Inhalt aller Minidiscs wieder zurück auf die Platte zu schreiben: Der RH1. Ein gut erhaltenes Modell ist heute teurer als ein MacBook. Doch haben auch diese Player Ihre Tücken: MZ-RH1 und MZ-RH10 kommen mit OLED-Displays daher. Die sind heute i.d.R. defekt. Sollte man ein funktionsfähiges Derivat haben, sollte man tunlichst die Helligkeit so weit wie möglich dimmen.

Es ist heute immer noch möglich, gut erhaltene Derivate auf dem Markt zu bekommen. Ich bin sehr glücklich, einen dieser RH1 zu besitzen. Allerdings kann ich vor’m Besitz dieser Dinger auch nur warnen: Die Akkus (LIP-4WM) sind extremst teuer und schwer zu bekommen. Um OLED-Geräte und um Geräte, welche den LIP-4WM benötigen, würde ein Mensch mit gesundem Verstand wohl eher einen Bogen machen.

Wie kaufen?

Es gibt sicherlich einiges an Möglichkeiten, doch in Deutschland ist – bei manchen Modellen – der Markt einfach mal leergefegt. In sofern lohnt sich ein Blick auf den europäischen Kontinent. Am einfachsten geht das mit einer Metasuche über alle Marktplätze:

Global/Metasuche: hifishark.com

Ich kann meine Suchanfragen hinterlegen und bekomme – sofern neue Geräte gelistet werden – auf allen interessanten Marktplätzen täglich eine Sammelnachricht.

Niederlande: marketplaats.nl

Generell kann ich sagen, dass ich mit allen Formen von Auktionen in den Niederlanden überhaupt keine Probleme hatte. Die Anbieter vertreiben teils auch auf Ebay, hier finden sich auch ab und an Inserate von Dienstleistern.

Japan: Jauce.com(!)

Der Mittler übernimmt die Kommunikation, Abwicklung und den Versand. Manchmal die einzige Möglichkeit, sicher an ein Gerät zu kommen. Langwierig & kostspielig: Der Transport. Das klappt aber in der Regel. Japanische Händler kennzeichnen defekte Geräte häufig mit Junk und lassen ansonsten die genaue Fehlerbeschreibung vermissen. Das ist vergleichbar mit einem Kauf als defekt in Deutschland.

Japan: Kein Ebay(!)

Ein paar Versuche über Ebay gingen schief. Händler zeigten sich aber jedes Mal sehr freundlich und verständnisvoll. Allerdings werden ab und an auch nicht die Dinge geliefert, die man bestellt hat. Statt eines gut erhaltenen MZ-EH70 kam ein möglicherweise benutzter String-Tanga in einem Ziplockbeutel, zusammen mit dem Foto einer jungen Dame in Schuluniform.

Zoll

Generell lässt sich sagen, sofern Zoll von Ebay oder Jauce nicht abgewickelt werden können, ist ein Transport über UPS zu empfehlen. Die Zuordnung zu einem UPS-Konto für die Zollgebüren klappt nicht immer, ist in diesem Fall aber bequem per Rechnung (kommt dann via Post) zu bezahlen. Im Zollamt bleibt so in der Regel nichts liegen. FedEx ist da nur zweite Wahl. Vor einem internationalem Transport via DHL kann ich nur warnen.

Ansonsten gilt – gesunder Menschenverstand ist so wichtig, wie Geduld, Karma und Glück. Es ist nicht mehr so einfach, wie vor 10 Jahren, an ein gutes, gebrauchtes Gerät zu kommen.