Ich habe fertig. Glaube ich. Also mit meinem Smarthome-Projekt. Wichtig war mir – nebst der Schonung der Umwelt und Kostenersparnissen auch der gewaltige Komfortgewinn. Auch jener, meine eigene „Schusseligkeit“ einzudämmen. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass ich auf Dienstreisen vergessen hatte, irgendeinen Stromverbraucher auszustellen. Die Fragestellung alleine „Habe ich das Licht ausgestellt?“ ging mir schon auf den Zünder. Es kam schon vor, dass ich noch einmal zurück gefahren bin, nur um nachzusehen. Heute habe ich alles in einer App. Faszinierend!
Die Heizung hatte ich bislang wahrlich nie im Griff. Das liegt an diesem „Sechzger-Bau“, wie man so gerne sagt. Schlechte Isolierung, schlechte Bauweise und schlechte Heizung. Das ist mir jetzt – zumindest in Ansätzen – vollkommen egal. Alles in allem wollte ich jedoch meinen eigenen Spieltrieb befriedigen. Diesen „Mach es zu Deinem Projekt“ Spieltrieb, welchen man(n) ab und an so mal haben soll. Nun denn, ich habe mir einige Pakete von ELV später bislang nicht auf die Brust getrommelt. Das schlimme daran? Es ist wie mit Sonos. Fängt man einmal damit an, will man es komplett haben…
Err – So? What did I do?
- (Klick) Ich habe die CCU bestellt. Und ich habe versucht, das mit dem Mediola Creator auf die Kette zu kriegen. CCU ist supercool und Mediola Creator ist – mit Verlaub –
scheiße„doof“. - (Klick) Ich habe Homebridge von nfarina ausprobiert und bin BEGEISTERT!
- (Thisblog) Ich habe Osram Lightify gekauft und bin zufrieden
#Vermieter
Bremsend für meine eigene Euphorie war bislang, dass die „fehlende Erlaubnis“ vom Vermieter zum Austausch der „Schaltaktoren für Leuchtmittel“ (Lichtschalter) mir schon einen Strich durch die Rechnung machte. Da hätten wir also das Problem „Prophet und Berg“, dessen Lösung selbst relativ simpel war. Der Austausch von Thermostaten und der Einbau von Zwischensteckern ist da noch weniger problematisch. Es ist ja nur eine Mietwohnung und irgendwie wollte ich alles auch in der nächsten Wohnung nutzen. Deshalb habe ich bei meiner Geräteauswahl darauf geachtet, dass alles wirklich so leicht wie möglich wieder „rückbaubar“ ist, ohne dass ich einen Krieg mit dem Vermieter anfangen muss.
Entscheidend bei meiner Komponentenauswahl waren zusätzlich die vielen Horrormeldungen über IOT. Mir war wichtig, dass ich autark von der Wolke Lichtsteuerung und Heizungssteuerung umsetzen kann. Fällt bei mir das Netz aus – das war in der Vergangenheit schon häufiger der Fall (bis ich endlich VDSL bekommen hatte) – sollte dennoch alles funktionieren. Ebenso wollte ich Beiträge, wie z.B. diesen hier – (Link) – Lügen strafen. Setzt man das alles sinnvoll ein, so müsste das Risiko, welchem ich ausgesetzt bin, doch deutlich geringer seib. Das BidCOS Funksignal kann „sicher“ – sofern man es denn adäquat konfiguriert und die anderen Komponenten sind – sofern das Internet „weg“ ist, eben auch nutzbar, dazu später mehr.
#Heizung
Beginnen möchte ich mit meiner Heizungskonfiguration, deren Eigenschaft es war, „unkontinuierlich“ zu funktionieren. Sicher, das Problem mit dem Entlüften ist damit nicht gelöst, gewiss dabei ist jedoch eines: Neuerdings funktioniert die Heizung so, wie ich es mir gewünscht habe. Und zwar in allen Räumen. Ich habe inzwischen sogar meine eigenen Wohlfühltemperaturen gefunden. Gliederschmerzen oder zeitweiliges Schwitzen in diesen Tagen sind passé, das war zuvor eigentlich Standard. Auch der Lärm, der durch die alten Heizkörper pfiff, weil die Umwälzpumpe ab und an zu viel Leistung abgab, hat sich erstaunlicherweise auf ein Minimum reduziert. Nur noch aus den Heizkörpern der Wohnung eine Etage unter mir höre ich ab und an den gewohnten Lärm, jener zeitweilig (im Stundentakt) anlaufenden Umwälzpumpe. Warum das so ist? Die #Homematic-Thermostate regeln nach. Sie tun das nach Bedarf, um die Solltemperatur zu erreichen. Genau das tun sie so dermaßen intelligent und schnell, dass ich von der problematischen Heizung im Keller dieses fürchterlichen Mietshauses überhaupt nichts mehr mitbekomme.
Inzwischen gibt es 4 Programme, die ich durch die CCU (Zentrale Steuereinheit von eQ3) fahren lasse, je nach Anwesenheitsstatus (dazu später mehr) und eines für das Nachtprogramm. Inzwischen habe ich nämlich herausgefunden, dass es im Badezimmer 30 Minuten dauert, um die Temperatur von 20°C auf wohlige 25°C hochzufahren. Da meine CCU weiß, wann ich aufstehe, nutze ich die Boost-Funktion (Schnellaufheizung) und eine Zieltemperatur für einen bestimmten Zeitpunkt und halte diese Temperatur für die Zeitspanne. Es motiviert mich nach dem Aufstehen, aus der Kühle des Schlafzimmers in das Badezimmer zu tappen und meinen Morgen zu beginnen. Die CO2-Energieverschwendung während meiner Abwesenheit wird so ebenfalls minimiert. Die Heizungen dürfen herunterregeln auf 17°C. Bin ich länger als 3 Tage weg, starte ich von meinem iPhone aus ein Comeback-Programm, welches die Schnellheizfunktion der Heizkörper aktiviert und so innerhalb von 2 Stunden die gewünschte Zieltemperatur erreicht, passend zum Eintreffen zuhause.
Bemerken möchte ich, dass es hilft, mit externen Thermostaten zu arbeiten im Raum. Diese helfen deutlich, genauere Temperaturergebnisse zu erhalten. Ebenso muss man dann nicht mit der ungenauen Offset-Konfiguration der Heizkörper arbeiten. Das sind noch einmal EUR30 pro Heizkörper mehr (Bausatz + Lötarbeiten), doch die lohnen sich deutlich. Zumindest in den größeren und wichtigeren Räumen, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Büro habe ich diese installiert.
#Lichtaktoren
Ich habe einige davon, doch primär waren diese zur Lichtsteuerung nur in begrenztem Umfang nutzbar. Die Unterputzaktoren von Homematic benötigen Strom, Nulleiter liegen jedoch in dieser alten Wohnung am Schaltaktor nicht parat, so dass ich mir das gleich sparen konnte. Immerhin, anfangs konnte ich die Stehlampen in Schlafzimmer und Wohnzimmer, sowie eine Schreibtischlampe mit einem Schaltaktor versehen. Ebenso die Badezimmerleuchte wurde mit einem Zwischenstecker versehen, doch mehr war nicht drin. Kurz nach dem Kauf meiner CCU von ELV war jedoch ein Firmwareupdate verfügbar. Da ich die „Release-Notes“ der Entwickler immer lese, bin ich über einen Eintrag gestolpert: „[HMCCU2-1230] Integration OSRAM-Lightify“. Ein Grinser ging über mein Gesicht. Alles klar. Schnell die Glühbirnen in der Wohnung durchgezählt sowie die adäquaten Fassungen notiert und ELV durfte sich über die nächste Bestellung meinerseits freuen.
Nun muss ich eines dazu sagen: Eine direkte Verknüpfung von Aktoren und Sensoren, so wie es bei HomeMatic-Produkten üblicherweise der Fall ist, ist bei Lightify nicht möglich, aber über die CCU-eigenen Programme lässt sich das wunderbar und vor allem auch noch zuverlässig lösen. Man findet neuerdings die Kopplungsmöglichkeit zu den anderen Geräten, wie z.B. Osram Lightify in der Systemsteuerung der CCU mit der aktuellen Firmware. Gut, man hätte mich die IP-Adresse auch manuell einstellen lassen können, aber es funktioniert. Alle eingebundenen Osram-Lightify-Leuchtmittel sind umgehend in der CCU als virtuelles Gerät verfügbar. Und so kann ich sie dann auch mit den anderen Sensoren über Programme verknüpfen.
Aber: Lightify ist ein wahrlich äußerst nerviges Produkt, sofern man es denn in das heimische Netzwerk einbinden möchte. Der kleine, zusätzlich notwendige Glühwürfel von Osram ist nämlich ausschließlich in ein WiFi einzubinden und bietet kein RJ45, wie z.B. Philips Hue (welche zu HomeMatic inkompatibel ist). Ich mag sowas nicht, vor allem muss ich eine neue, auch bei Abwesenheit dauerhaft eingeschaltete WiFi-SSID auf meinen Lancom-Accesspoints definieren, da ich nicht weiß, wer bei einem „cloudpowered-device“ die Zugangsdaten von diesem WiFi denn noch so hat, und in meinen regulären SSID’s die Kommunikation der Clients untereinander nicht erlaubt ist. Gleich mal negativ aufgefallen: Ausgehend will die App vom iPhone auch noch den äußerst unüblichen TCP-Zielport 8181 auf der IP 195.65.87.103. Ob da auf der Hütte bei Osram jetzt eine adäquate TLS-Verschlüsselung drauf ist, habe ich nicht getestet.
Sicher, das sind alles Probleme, die der gewöhnliche Fritzbox-Nutzer ohne Aluhut so nicht hat, aber ich will’s zumindest mal erwähnt haben. Ebenso fehlt bei den Lightify-Derivaten der Rückkanal. Man kann ihnen also nur sagen, was sie zu tun haben, ob sie es wirklich getan haben, ist da immer noch fraglich. Die Homematic-Dinger bieten immer einen Rückkanal und Siri oder andere Apps wissen über den Zustand der Aktoren grundsätzlich Bescheid.
Nebensatz zu Mediola Creator: Guess what? You cannot even import the CCU connected Osram-bulbs :o WTF? They charge you extra ? F912837 0f1! Das war der größte Unfug, dafür Geld aus dem Fenster geschmissen zu haben. Da schreib‘ ich lieber ein paar Zeilen Config-JSON für Homebridge und es funktioniert zuverlässig und 10x besser, ohne die CCU mit kaputten Anfragen zu überfordern.
Schön ist, ist die Wolke für Lightify nicht erreichbar, kann die CCU die Leuchten über das Gateway dennoch steuern. Also kann ich das Wolkengeblubber auch gleich per Firewallregel abstellen. Braucht keiner. Nur beim Einbinden neuer Leuchtmittel benötige ich die Wolke. Also: Alles gut. Ich kann das Licht wolkenfrei über die CCU steuern. Das schöne dabei: Man sieht noch nicht einmal, dass es moderne LED-Leuchtmittel sind. Spot und Leuchte sind beides Lightify. Die Leuchtmittel von Osram gibt es für die unterschiedlichsten Fassungen:
Was den Energieverbrauch betrifft, so sind die Osram-Leuchtmittel wohl im kaum messbaren Bereich von unter 0,5W im Standby. Im Betrieb verbrauchen sie bis zu 6 Watt (zumindest in der Konfiguration wie ich sie definiert habe) und das ist gegenüber den Leuchtmitteln, die zuvor in deren Fassungen gesteckt haben, ein gewaltiger Unterschied. Ich hatte tatsächlich noch klassische Leuchtmittel mit Wickeldraht, so wie man sie von früher kennt. 100Watt sind da schon mal ungenutzt durch die Leitung geflossen. Ich hatte bislang keine Lust, mir das schöne, warme Licht durch diese furchtbaren, quecksilbervergifteten Lampen zu versauen. Mit LED ist das jetzt Geschichte. Bei den Lightify’s kann ich sogar die Wärme sogar auf’s Kelvin genau einstellen. Und mit Verlaub: Die Ersparnis ist durch LED gewaltig, selbst das „stromsparendste“ Leuchtmittel, welches ich bei mir finden konnte, verbraucht mehr als das doppelte:
Alles in allem habe ich auch, was die Leuchtmittel betrifft, meine gesamte Wohnung einmal rundum „smart“ gemacht. Bleibt zu hoffen, dass das auch zukünftig eine Smarte Idee ist, denn der Komfortgewinn war umgehend spürbar:
#Sensorik
Nun ist es ja so, dass ich ein ziemlich vergesslicher Mensch bin. Im allgemeinen vergesse ich nämlich, das Licht im Badezimmer oder in der Küche wieder auszustellen. Lösen lässt sich das, wenn man so kleine Bewegungsmelder in das Programm einbaut. Die Bidcos-Signalgeber sind Sensoren für Programme, die je nach Anlagenzustand einen Aktor oder eine Meldung ausgeben. So kann ich – je nach Zustand Anwesenheit oder Abwesenheit oder Sonnenaufgang oder Untergang unterschiedliche Leuchtstärken oder Aktionen fahren, wie z.B. diese hier:
Noch schöner ist es allerdings, wenn man bei ELV EUR 15 pro Stück durch den selbst durchgeführten Zusammenbau sparen kann. Ich habe insgesamt 3 Bewegungsmelder und noch mehr Fenster- und Türöffnungssensoren selbst zusammengelötet und zusammengeclipst. Die bebilderte Anleitung, jene ELV den Bausätzen beilegt ist hervorragend. Meine neue LS-60D Lötstation von ELV hat sich jetzt schon bezahlt gemacht, sei es durch das eingesparte Geld oder durch die Freude, wenn’s funktioniert. Nicht ein Teil habe ich zerschossen, alle Bausätze von ELV funktionieren hervorragend.
Auch schalten kann ich die Dinger, wie ich möchte und damit z.B. Sensorenprogramme überstimmen. Dazu arbeite ich mit Systemvariablen und Länge des Tastendrucks. Dieser Schalter hier z.B. schaltet 6 Leuchten und ich brauche – so wie mir schwant – wohl noch einen davon. Jede Taste lässt sich gottseidank doppelt belegen (Langer und kurzer Tastendruck). Das finde ich hervorragend ;-)
#Homekit
Nun lässt sich das mit homebridge von nfarina so gut steuern, dass ich gar nichts anderes mehr möchte. Die App von Mediola hätte ich mir sparen können, tatsächlich. Alles ist in einfachen Szenen oder Räumen definiert, schöner könnte man ein UI nicht bauen.
Nur noch ein paar Ungereimtheiten gibt es. Beispiel: Ich habe da so eine Osram-Lampe Karl genannt. Ich sage dimme „Karl“ auf 80%, macht Siri nicht wirklich das, was ich möchte:
Der virtuelle Schalter für Karl funktioniert dennoch erstklassig. So ist es wohl ein Verständnisproblem von Siri oder mir – und oder ich muss noch an dem richtigen Sprachsyntax arbeiten. Alles andere hingegen funktioniert hervorragend. Wenn ich die Wohnung verlasse und sie manuell nicht auf Abwesend gestellt habe, so macht das Homekit für mich, wenn ich mich ein paar Meter von meiner Wohnung entfernt habe und schon auf dem Weg zur Autobahn bin:
Wenn es dunkel ist, kann ich Siri sagen, welches Licht ich einschalten möge. Auch das Morgenprogramm wird von Homekit gestartet, die passenden Lampen gehen an und Sonos spielt Deutschlandfunk. So wollte ich das haben. Würde ich nicht alleine leben, so könnte ich die iCloud-ID meiner fiktiven Freundin, Frau oder Kinder mit in Homekit einbinden.
#Apple
Ich meine Homekit funktioniert ja echt superprächtig, Apple. Das habt Ihr schon richtig schick gemacht. Warum aber kann ich – verflucht noch eins – mit Siri auf meinem Mac nicht dieselben Kommandos absetzen? Das will nicht in meinen Kopf. Echt nicht…
#ELV
Es klappt nicht immer alles. Aber das liegt nicht an ELV, sondern an der Post. Selbst bei verbaselten Lieferungen des DHL-Kuriers helfen sie schnell und absolut unkompliziert. Ich glaube, ich habe einen neuen Lieferanten gefunden. Für so quasi alles, was ich mir sonst noch an smarten Dingen anschaffen möchte. Sehr gut. ELV kann ich jedem bedenkenlos empfehlen. Die Bausätze sind super, alles qualitativ hochwertig.
Alles in allem möchte ich es wirklich nicht mehr missen. Das ist super so.